„Eins der besten Folk-Rock-Alben des Jahres“, verspricht der BR in seiner Kritik von „Capacity“, der zweiten Platte vo...

Big Thief - Capacity



















„Eins der besten Folk-Rock-Alben des Jahres“, verspricht der BR in seiner Kritik von „Capacity“, der zweiten Platte von Big Thief. Das Quartett aus New York besteht aus Adrianne Lenker (Gesang, Gitarre), Buck Meek (Gitarre), Max Oleartchik (Bass) und James Krivchenia (Schlagzeug) und veröffentlicht seine Tonträger recht passend über Saddle Creek, das Label von Conor Oberst. Textlich arbeitet Adrianne Lenker, die auf dem Plattencover in den Armen ihres Onkels zu sehen ist, ähnlich wie der frühe Conor Oberst, Erlebnisse ihres jungen Lebens auf: den Bruder, den sie nie kennen lernen durfte, wie sie im Alter von 5 Jahren fast gestorben wäre, mit ihren Eltern in einer Sekte lebte, kreuz und quer durch die USA zog oder vom Vater zum Kinder-Star gemacht werden sollte. 

Persönlicher, teilweiser etwas roher und trister Folk-Rock, der Freunden von Laura Marling, Sharon van Etten oder Azure Ray gefallen könnte und nicht nur beim BR gut ankommt:


Musik hat für sie therapeutische Qualitäten. In „Mary“ singt Lenker: „My brain is like an orchestra playing on insane.“ Aber was nach außen dringt, klingt gar nicht verrückt. Auch auf CAPACITY sind es klassische Melodien, die an Gordon Lightfoot oder Elliott Smith erinnern, die gelegentlichen Rock-Boosts sind verschwunden. MASTERPIECE hieß das erste Album. Das zweite ist nahe dran, diesem Titel gerecht zu werden.(musikexpress)




Manchmal überdecken die feinen Arrangements von "Objects" oder "Black diamonds" den Schmerz, oft wird er gelindert von poetischen Detailaufnahmen, weil im Kosmos von "Capacity" wirklich jeder Moment festgehalten und geheiligt werden will. Gerade das berührend-nostalgische "Mary" verdeutlicht, wie wichtig jeder noch so kleine Erinnerungsfetzen ist "The sugar rush the constant hush the pushing of the water gush / The marching band when april ran may june bugs fly and push." Und über all dem thront noch "Shark smile", der lässige Road-Trip "90 miles down the road of a dead end dream", was jedoch niemanden kümmert, weil die absurde Fahrt der beiden Liebenden für immer bleibt. Selbst wenn man weiß, wie grauenhaft diese Geschichte endet: Bei Adrianne Lenker wäre man mit eingestiegen, hätte jede Sekunde genossen und selbst der Leitplanke entgegengelächelt.(Plattentests)


Big Thief in Deutschland:
15.08.17 Frankfurt, Batchkapp (mit Conor Oberst)
16.08.17 Erlangen, E-Werk (mit Conor Oberst)
24.10.17 Hamburg, Molotow
26.10.17 Berlin, Privatclub



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