Heutet startet das A Summer’s Tale Festival zu seiner dritten Ausgabe und nach einem musikalisch eher lockeren Aufgalopp...

Thomas Dybdahl - The Great Plains

















Heutet startet das A Summer’s Tale Festival zu seiner dritten Ausgabe und nach einem musikalisch eher lockeren Aufgalopp (Mister And Mississippi, Bernd Begemann & Die Befreiung und Die Sterne) warten morgen u.a. Cigarettes After Sex, PJ Harvey und Pixies auf uns. Vielleicht finden wir zwischen Lesungen, Workshops und weiteren, für ein Festival eher ungewöhnlichen Aktivitäten (Kanufahren, Barfusspfad, Yoga, Plattdeutsch Crashkurs, Woodworking, Fährtenlesen…) auch Zeit, um im Zelt dem Singer/Songwriter Thomas Dybdahl einen Besuch abzustatten. Beim Best Kept Secret war uns dies, aufgrund von vier Auftrittsorten und ständigen zeitlichen Überschneidungen, da immer mindestens zwei Bühnen zeitgleich bespielt werden, nicht gelungen.

Beim A Summer’s Tale sind die musikalischen Acts so getacktet, dass man problemlos alle sehen kann. Gründe zum Meckern finde ich aber dennoch: Warum müssen Cigarettes After Sex (und am folgenden Tag Get Well Soon) den einzigen Slot spielen, der nur 45 Minuten dauert? Und warum ist das Konzert von PJ Harvey, schließlich einer von vier Headlinern, auf eine Stunde begrenzt?

Aber zurück zu Thomas Dybdahl, denn der Singer/Songwriter hat Anfang des Jahr bereits sein siebtes Album „The Great Plains“ veröffentlicht. Warum es in seiner Heimat, nach vier Nummer-Eins-Alben in Folge, jüngst nur zu einem 6. Platz reichte, wird er vermutlich selbst nicht erklären können. Vielleicht liegt es daran, dass er zwar weiterhin auf den Pfaden der melancholischen Barden wie Damien Rice, Tom McRae oder Nick Drake wandelt, aber seine Songs gelegentlich auch von einem Synthie-Hauch oder Keyboard-Schwaden durchziehen lässt („Bleed“) oder das Tempo etwas anzieht („Like Bonnie & Clyde“) und zu grooven beginnt („Just A Little Bit“).




Thomas Dybdahl präsentiert sich erneut als Pop-Melancholiker, der mit Kopfstimme mal todtraurig, dann wieder euphorisch und manchmal nur geflüstert zwischen den Melodien herumgeistert, bevor dann wieder ein großer Refrain wie bei Roxy Music oder David Bowie aufblüht. Lässiges Understatement dominiert auf dem neuen Album, für das er sich nach dem Überraschungserfolg von "Whats left is forever" immerhin vier Jahre Zeit ließ. Funk gehört jetzt auch zum Repertoire. (…)
Thomas Dybdahl Arrangements sind gewohnt eigenwillig und für ihn typisch, mal badet er in flirrenden Keyboardwolken, mal gibt es knackigen Funkysound – vor allem aber verschmilzt seine ätherische Stimme mit den Instrumenten zu einem Klang- und Gesamtkunstwerk. In zwei Jahren wird der Künstler 40, und er schaut jetzt schon mal zurück: "When I was young" heißt die Elegie, natürlich auch ein Nordic Walk voller Wehmut.(Radio Bremen)






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