Johann Scheerer, ehemals Mitglied des leider nicht mehr existierenden Projektes Karamel, Mitbegründer des Cloud Hill Studios und des sich au...

Kraków Loves Adana - Beauty

















Johann Scheerer, ehemals Mitglied des leider nicht mehr existierenden Projektes Karamel, Mitbegründer des Cloud Hill Studios und des sich auf Vinyl spezialisierenden Labels Cloud Hill Ltd., hat, so geht die Sage, auf MySpace die noch rohe Musik eines Duos entdeckt, die ihn so begeisterte, dass er sofort den Kontakt suchte.

In den Hamburger Cloud Hill Studios setzt man auf Atmosphäre und versucht diese über altmodische Tonbänder und ein geschichtsträchtiges Mischpult (eine Neve 8068 Konsole, die sich Sir George Martin 1978 anfertigen ließ), einzufangen. Wie gut dies bei der Zusammenarbeit zwischen Johann Scheerer und Kraków Loves Adana funktionierte, hört man auf "Beauty" jede Sekunde, denn gemeinsam arbeiteten die drei fast ein Jahr an den Songs, ohne ihnen das Intime und Minimalistische zu nehmen. Wie wichtig Scheerer für Kraków Loves Adana wurde, kann man dem Plattencover entnehmen, denn er ist der Herr im weißen Hemd.





"Porcelain" Video


Klar, dass die beiden anderen Kraków Loves Adana sind, aber weder heißt der eine Kraków noch die andere Adana, denn das Duo benannte sich nach den polnischen bzw. türkischen Heimatstädten ihrer Mütter. Sie heißt Deniz Cicek (Gesang, Gitarre) und er Robert Heitmann, der für alle weiteren Klänge, seien sie nun beruhigend oder verstörend, zuständig ist. Beide hat es aus Bielefeld bzw. Detmold wegen des Studiums nach Freiburg verschlagen und beide legen nun mit "Beauty" ein Debütalbum vor, das es fraglich erscheinen lässt, ob sie in näherer Zukunft in den Bereichen Zahnmedizin und Biologie arbeiten werden.

Viel passiert eigentlich gar nicht in den elf Stücken des Albums, das von einem Piano-Instrumental in zwei Hälften geteilt wird - Deniz Cicek singt eindringliche Zeilen wie „You need to hear my breath to know that I´m around“ („A 60´s Troubadour“) und Robert Heitmann spielt dazu Gitarre. Trotzdem erschaffen die beiden mit diesen einfachen Mitteln faszinierende und eindrucksvolle Klanglandschaften, die von dem, was normalerweise in die Schublade „Gitarrenmusik“ einsortiert wird, meilenweit entfernt sind.

Obwohl „Beauty“ konstant ein sehr hohes Niveau hält, erhöht die Platte gegen Ende mit dem erstaunlich lauten „Wolves“ und dem grandiosen „Porcelain“ noch einmal die Schlagzahl. Zu diesem Zeitpunkt ist man von der Schönheit von Kraków Loves Adana allerdings schon längst überzeugt.
(roteraupe.de)


Freunde von Soap&Skin, Sophie Hunger, Cat Power und PJ Harvey sollten es einmal mit "Beauty" versuchen oder sich Kraków Loves Adana live ansehen, denn ab Morgen sind sie auf deutschen Bühnen unterwegs:

01.09. Hamburg, Übel & Gefährlich
02.09. Berlin, Bang Bang Club
05.09. Münster, Café Sputnik
06.09. Köln, Studio 672
07.09. Frankfurt, Brotfabrik

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