Haldern Pop (IV)
Hinter dem Namen Micachu verbirgt sich die 22jährige Mica Levi aus Surrey, England. Zusammen mit Raisa Khan (Keyboards) und Marc Pell (Schlagzeug) gründetet sie die Band The Shapes und veröffentlichte als Micachu and the Shapes das Album "Jewellery" - und zwar fast auf den Tag genau vor einem Jahr.
Stünde Micachu nicht im Line-Up des Haldern Festivals, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, den vielleicht ungewöhnlichsten Akt der Veranstaltung vorzustellen, denn "Jewellery" ist mir einfach zu experimentell, springt dabei von einem Stil zum nächsten und kaum hat man sich daran gewöhnt, ist sie schon beim überübernächsten, ohne dass man den Zwischensprung mitbekommen hätte. Für mich anstrengend, über ambitioniert, ziellos und größtenteils fragmentarisch, für andere die Zukunft des Pop.
So sprach der Musikexpress zum Beispiel von einer "genialen Popplatte" und mir verbleiben noch einige Wochen, um einen Zugang zu "Jewellery" zu finden...
Stünde Micachu nicht im Line-Up des Haldern Festivals, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, den vielleicht ungewöhnlichsten Akt der Veranstaltung vorzustellen, denn "Jewellery" ist mir einfach zu experimentell, springt dabei von einem Stil zum nächsten und kaum hat man sich daran gewöhnt, ist sie schon beim überübernächsten, ohne dass man den Zwischensprung mitbekommen hätte. Für mich anstrengend, über ambitioniert, ziellos und größtenteils fragmentarisch, für andere die Zukunft des Pop.
So sprach der Musikexpress zum Beispiel von einer "genialen Popplatte" und mir verbleiben noch einige Wochen, um einen Zugang zu "Jewellery" zu finden...
Die Songs bewegen sich im traditionellen Rahmen (Strophe: ja, Refrain: ja), innerhalb dieses Universums aber stürzen bei Micachu Mauern ein: Haushaltsgegenstände übernehmen kurzzeitig die Melodieführung, während sich im Hintergrund ein Haufen Geräusche zu einem Dröhnen aufbaut, das noch nicht weiß, ob es Punk oder Folk ist. Oder ein Slits- Remix im Stop-And-Go-Betrieb. Wenn diese Lieder kurz den Atem anhalten, kann man eine Küchenmaschine leise singen hören oder Mica Levis Texten lauschen, von denen die Autorin sagt, dass sie Unfug seien – zu großen Teilen jedenfalls. Mica Levi kann über alles singen, nur nicht über Zweiminutendreißig, mehr braucht ein Micachu-Popsong nicht. (...)
JEWELLERY wird uns das Herz aus der Hose treiben und eine Neubewertung des Wörtchens „Ohrensauen“ verlangen. Dieses Album ist auch die große Chance des Britpop: Mica Levi erinnert daran, wie schön und verwirrend dieser Moment sein kann, der seit Ewigkeiten Pop heißt.
"Lips" Video
"Turn Me Well" Video
Antony and the Johnsons, Bombay Bicycle Club, The Bluetones, Kula Shaker und Wolf Parade haben Vorladungen erhalten.
AntwortenLöschenEs muss auch Platten wie „Jewellery“ geben, damit man selbst mittelprächtige Veröffentlichungen noch wertschätzen kann.
AntwortenLöschen2,5 Punkte