Es gibt sie, die Tage, die so toll sind, als würden Ostern und Weihnachten zusammenfallen. Zuletzt vor 2 Tagen, als ich ganz unverhofft erfu...

Billie The Vision & The Dancers - From Burning Hell To Smile And Laughter

















Es gibt sie, die Tage, die so toll sind, als würden Ostern und Weihnachten zusammenfallen. Zuletzt vor 2 Tagen, als ich ganz unverhofft erfuhr, dass unsere Blog-Lieblinge Billie The Vision & The Dancers ein neues Album aufgenommen haben, welches bereits 48 Stunden später erscheinen sollte. Also heute. Um so schöner, dass die CD dann auch heute Mittag bereits im Briefkasten war.

Die letzten beiden Alben des schwedischen Septetts krankten ein wenig daran, dass die schmissigen Songs mit wieder erkennbaren Melodien rar waren und sich die Billies zu sehr auf ruhige Folksongs konzentrierten.
Hört man sich nun "From Burning Hell To Smile And Laughter" an, so ist dieses Manko (und ich lamentiere hier auf hohem Niveau!) bereits nach den ersten 4 Songs behoben, denn in diesen steckt alles, was wir hören möchten: Prägnante Refrains mit "Ooh-ooh-ooh"s und "Sha-la-la"s, mehrstimmiger Gesang, Tempo, Trompeten, Glöckchen, Pablo und Lily.
Natürlich gibt es auch wieder die bitter-süßen Balladen ("You Taught Me", "Secret Love") und mit "Golden Frame" auch erstmals ein Country-Lied mit Gospel-Einlage. Die Highlights des Albums folgen gegen Ende: "How Things Turned Out To Be" würde ich als Blaupause für den typischen BTV&TD-Song bezeichnen und man darf sich schon auf Konzerte freuen, wenn man gemeinsam mit Lars Lindquist den Erfolg der Billies (Top 10-Single und Konzerte vor zehntausend Zuschauern in Spanien, nachdem "Summercat" in einem Werbespot verwendet wurde, und zwei erfolgreiche Tourneen durch Deutschland) besingen darf:

So raise your hands if you agree with me
when I'm saying I'm so happy how things turned out to be
So raise your voice and sing along with me
when I'm singing I'm so happy how things turned out to be
How Things turned out to be

Das anschließende "Anywhere But There" ist jetzt schon Favorit auf den Ohrwurm des Monats, dürfte für Bewegung auf den Indiepop-Tanzflächen sorgen und man sollte nicht überrascht sein, wenn sich hier ihr erster Dance-Remix anbahnen würde (Hot Chip, bitte übernehmen sie!).

"From Burning Hell To Smile And Laughter" ist großartig. Ohne jeden Zweifel. Vielleicht sogar so stark wie ihr Debüt. Auch wenn man das Album wie immer über die Homepage oder Bandcamp kostenlos herunterladen kann, bestellt es bitte über Meraklis Records, die das Album in Deutschland vertreiben. Selten waren 12,50 € so sinnvoll investiert.

Die Gruppe hat ihren Sound in dieser Zeit merklich weiterentwickelt und die Lieder mit viel Liebe zum Detail arrangiert und aufgenommen. Die Billie-typischen akustischen Folk-Pop-Songs werden angereichert mit Country und Gospel, man fühlt sich an Bob Dylan und Calexico erinnert. In den von Sänger Lars Lindquist geschriebenen Texten vermischt sich Privates mit Politischem: "Let's make love until the crises is over". Die Band hat nach eigener Aussage versucht, ein Album aufzunehmen, das schlechter wird als das davor. Nicht ernsthaft natürlich. Mit "From burning hell to smile and laughter" sind sie grandios gescheitert. Es ist das vielseitigste, druckvollste und wahrscheinlich bisher beste Album von Billie the Vision & the Dancers geworden.
(Presseinfo)





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