Spricht man von den Stones, denkt man unwillkürlich an gealterte Rocker, die wieder und wieder auf ihre letzte Tour gehen und gelegentlich e...

Angus & Julia Stone - Down The Way

















Spricht man von den Stones, denkt man unwillkürlich an gealterte Rocker, die wieder und wieder auf ihre letzte Tour gehen und gelegentlich ein neues Album veröffentlichen, das von der Kritik bestenfalls mittelmäßig aufgefasst wird.
Das könnte sich - zumindest in bestimmten, kleineren Kreisen - ändern, denn die Stones sind auch Angus und Julia, ein Geschwisterpaar aus Newport in der Nähe von Sydney. Beide teilen sich die Gesangsparts sowie das Komponieren und Produzieren der zumeist akustisch gehaltenen Folksongs. Im Mittelpunkt steht zumeist Julias Stimme, die hauchend wie Hope Sandoval oder kieksend wie Björk zu klingen vermag. Als Anspieltipps möchte ich das radiotaugliche "Big Jet Plane" nennen, bei dem Angus Stimme von Streichern umspielt wird.





"Big Jet Plane" Video


Ihr zweites Album "Down The Way" erhielt gute Besprechungen, auch wenn meistens zu lesen war, dass es die Qualität des Debüts "A Book Like This" (2008) nicht erreicht. Das mag vermutlich daran liegen, dass die Kanten zu sehr abgefeilt wurden und letztendlich zu viel entspannter Westcoast-Pop übrig geblieben ist.
Das Album beinhaltet, bei einer Spielzeit von über einer Stunde, 14 Songs und ist auch in einer aufwendig gestalteten Special Editon im Hardbook Cover mit zusätzlicher CD erhältlich.

“I’m Not Yours” ist ein sehr melancholischer Song, der ihrer Stimme in ähnlicher Weise schmeichelt. Das Eingangsstück des Albums “Hold On” beinhaltet ein Intro mit einem starken crescendo, das auflösend in den Song mündet. “Yellow Brick Road” hingegen ist der perfekte Soundtrack für eine abendliche Fahrt zum Strand, dessen langer Soloteil ein Genuss für den Hörer ist.
Ähnlich lang ist das sechsminütige Stück “Draw Your Sword”, das ein bisschen an Travis erinnert. Außerdem lässt sich gelegentlich eine klangliche Ähnlichkeit zu Dear Reader feststellen.
Eine wunderschöne Melodie und folgt dem so sanften Gitarrenintro in “The Devil’s Tears”, dass sich leicht ins Ohr setzt. Angus’ Stimme kommt aber auch in “Big Jet Plane” besonders zum Ausdruck, einem Song, der von dem Kontrast zwischen seinem raueren Gesang und dem verträumten Streicherarrangement lebt. Streicher finden sich auch im zuvor genannten “Walk It Off” wieder, indem sie allerdings die treibende, energiespendende Kraft sind, der man sich nicht entziehen kann.
Dieses zweite Album erfüllt jegliche Erwartungen, die nach dem Erfolg der vorausgegangenen Veröffentlichungen gewachsen waren und ist in seiner Ganzheit zu genießen. Auch nach mehrmaligem Hören möchte man nach Ablauf der 13 Songs wieder von vorne beginnen.
(mainstage.de)

4 Kommentare:

  1. Eine schöne Überraschung des laufenden Jahre

    7,5

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  2. 2 bis 3 hübsche Songs, im Ganzen aber zu nett und lieblich.

    6 Punkte

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  3. ein seltener fall, wo das zweite album dem ersten in nichts nachsteht. "the devil's tears" ist ein song, der sich nach und nach ganz klammheimlich in meine top10 geschlichen hat.

    8 Punkte

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