Lange fragten wir uns, ob Gustaf Kjellvander, der Mann hinter The Fine Arts Showcase möglicherweise verwandt sei mit Christian Kjellvander, dem melancholischen Songwriter aus Schweden, oder ob Kjellvander in Schweden vielleicht ein Nachname ist, wie hierzulande Meyer. Intro hat uns da mittlerweile in prägnanter Art Brut-Manier aufgeklärt:
Danke dafür. Weiter heisst es dort:Christian’s little brother just discovered Pop’n’Folk.
Vielleicht ist jetzt seine Zeit gekommen: “Radiola” unter dem Namen The Fine Arts Showcase kommt einem Mix-Tape gleich, das zeitlos schöne, sehnsüchtige Popstücke aneinander reiht. So abwechslungsreich, dass die Spannung bleibt, so kontinuierlich, dass keine Brüche entstehen. Alles vorgetragen in perfektem Englisch, bedingt durch zehn Jahre Seattle-Sozialisation als Kind und den aktuellen Wohnort London. “Chemical Girl” zeigt sich großzügig schwelgerisch, “Brother In Black” grummelt in düsteren Tiefen (Tocotronics “Neues vom Trickser” umgemodelt?), “Frida And I” erinnert mit gehämmerten Klavier-Achteln an Pulp, “Laughter” an den leichten Folk-Einschlag eines Leonard Cohen.
Chemical Girl
Frida And I plus 2 weitere Titel auf MySpace
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ut dann muß ich die ja nicht vorstellen ;-)
AntwortenLöschenMeine Platte der Stunde
AntwortenLöschenMal wieder ein Schwedenhappen
Radiola ist dabei natürlich nicht mit Radio Musicola zu verwechseln, an das ich beim Titel immer unwillkürlich denken muß, nach Nik Kershaw klingt das nicht, durchaus aber mal wieder an der ein oder andren Stelle nach den 80ern.
Hier ist mal wieder jemand auf der Suche nach dem perfekt eingängigen Popsong mit den unterschiedlichsten Mitteln.
Da ist es völlig egal ob verzerrte Gitarren entfernt an Jesus & The Mary Chain erinnern und gleichzeitig ein Hauch von Stephen Merrit das Lied umweht (MagneticFields ´kann man an einigen stellen raushören) wie in "Frida and I", ob einfach eine kleine Kinderliedmelodie gespielt wird (Anna and the moon) oder elektronische Spielereien eingesetzt werden, die dann plötzlich düstere Erinnerungen an die 80er aufkommen lassen (erinnert sich noch jemand an Rupert Hines Thinkman?) wie in "The Voice of Goldstein, immer ist das Ziel das Schaffen einer Melodie, die das Ohr nicht mehr verlassen will. Und erstaunlicherweise gelingt dem jungen Mann das fast ausnahmslos, ein wirklicher Ausfall war für mich zumindest noch nicht auszumachen.
Das dieser junge Mann das alles unter dem Pseudonym The Fine Arts Showcase macht und nicht unter seinem Namen Gustav Kjellvander, schützt weniger ihn, als vielmehr seinen älteren Bruder Christian, der - auch wenn man die beiden Musikrichtungen nicht zwingend vergleichen kann - Gefahr läuft nach seinem weniger als mediokren letzten Album, von seinem Bruder den Rang abgelaufen zu bekommen.
Zumindest muß er jetzt einiges nachlegen, um an dieses Kleinod hier heranzukommen.
8 Punkte
es gibt leider genügend titel, die gen mangelhaftigkeit streben: "danish light" mit geklauten schleifen und in dicker-hose-manier, auf "i don't worry" bist du bestimmt auch reingefallen (ich nicht, weil zu verbrämt, mit mainstreamsoße übergossen), dazu der schlagerstyle von "frida and i" und so weiter.
AntwortenLöscheneinzig "the voice of goldstein" und "spanish kerosene" kann ich einen gewissen charme nicht absprechen.
aber der bursche, das macht ihn mir sympathisch, versucht es wirklich mit allen mittel, den hörer für sich zu gewinnen: galanter opener, hingehauchter gesang, satter sound, geigen, orgeln, zwischenspielchen, lauter sperenzien, ohne die das schwache songwriting gänzlich versumpfen würde.
schade.
5,5 punkte
Sehr schönes Gitarren-Pop-Album.
AntwortenLöschen7,5 Punkte
von mir kommen 8 punkte
AntwortenLöschenDa kommen beim Konzert von Pelle & Gustav im Januar aber ganz schön viele Punkte zusammen,was?
AntwortenLöschenVon mir noch 7,5 dazu.