Es brauchte einen tragischen Anlass, um die 2012 nach drei veröffentlichten Alben aufgelösten The Miserable Rich wieder zusammen zu bringen. Der Sohn des Sängers James de Malplaquet und seiner Frau Sarah verstarb nach nur 13 Tagen unerwartet. Das trauernde Ehepaar gründete die Kit Tarka Foundation, um die Kindersterblichkeit durch Forschung und Aufklärung zu verringern. Finanziert wurde die Wohltätigkeitsorganisation u.a. durch ein Benefizkonzert, auf dem The Miserable Rich 2018 erstmals wieder gemeinsam auftraten.
Zu diesem Anlass entstand auch der dort uraufgeführte Song „Glue“, der sich auch auf „Overcome“ befindet, an dem die Band seitdem arbeitete. Schwierige Zeiten, die einige Bandmitglieder durchstehen mussten, gaben somit den Anlass, um sich zu Bier und Pizza zu treffen, zu reden und wieder gemeinsam zu musizieren.
Das Ringen gegen Widerstände und Schwierigkeiten soll auch durch das Cover visualisiert werden, das einen Weißdornbaum in den Hügeln von Sussex zeigt, der durch die rauen Küstenwinde geformt wurde. James de Malplaquet, der das passende Bild nach einer Internetrecherche fand, kontaktierte den Fotografen und fand heraus, dass das Foto in der Nähe des Ortes entstanden ist, an dem er und seine Frau die Asche ihres Sohnes beisetzten. Der Ort, an den sie jedes Jahr zu seinem Todestag zurückkehren, um ein Boot zu Wasser zu lassen, das James für ihn geschnitzt hat und das Sarah mit Orangenblüten füllt, die sie für ihn gesammelt hat. Es ist ganz in der Nähe des Ortes, an dem sie jedes Jahr einen Sponsorenlauf für die Wohltätigkeitsorganisation organisieren, die sie im Namen ihres Sohnes gegründet haben.
Aber „Overcome“ ist nicht nur ein trauriges und melancholisches Kammer-/Folkpop Album geworden, sondern soll auch Hoffnung spenden sowie Optimismus ausstrahlen und daher hat de Malplaquet den selben Baum auch in Frühlingsblüte fotografiert und das Bild auf die Rückseite des Artworks gepackt.
„Overcome“ ist als CD und LP (sky blue Vinyl) erschienen.
Auf OVERCOME gesellt sich zu ihrem von innen heraus leuchtenden Chamber Pop aus Geigen und Cello prägnante Percussion (neuer Schlagzeuger!), was einer hymnischen Ballade wie „Probably Will“ oder dem swingenden Folksong „FHS“ Energie und Tanzbarkeit gibt. Ein herrliches Comeback-Album, das hohl gewordene Begriffe wie Empathie und Empowerment mit Liebe und Leben füllt.
https://themiserablerich.bandcamp.com/album/overcome
AntwortenLöschenIch höre Parallelen zu den Villagers. Nach so langer Pause klingen wohl eher The Miserable Rich nach Villagers. Klangen vor vielen Jahren Villagers nach The Miserable Rich? 7 Punkte
AntwortenLöschen6,5 Punkte
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenSo ganz ist der Funke noch nicht (wieder) übergesprungen: 7 Punkte
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