Unbelievable, was ich entdeckt habe! EMF existieren noch. Oder wieder. Außerdem hat die Band, die das Wörtchen „Believe“ so schätzt - der Debütsingle „Unbelievable“ folgte „I Believe“ und später noch „I’m A Believer“ - ob ihr es glaubt oder nicht, ein neues Album veröffentlicht.
Dabei ist „The Beauty And The Chaos“ noch nicht einmal das richtige Comeback-Album, denn bereits 2022 war mit „Go Go Sapiens“ ein Nachfolger zum 27 Jahre zuvor veröffentlichten „Cha Cha Cha“ erschienen. Ohne von der breiten Öffentlichkeit groß zur Kenntnis genommen worden zu sein. Nach ihrer Trennung 1997 kam es zu insgesamt drei Wiedervereinigungen, wobei die Fans auf Konzerten vermutlich am liebsten Lieder aus „Schubert Dip“ (1991) und „Stigma“ (1992) hören wollten.
Mit James Atkin, Derry Brownson und Mark Decloedt sind noch 60% der Originalbesetzung der Band, die sich die Abkürzung für Epsom Mad Funkers von einem New Order Fan Club entliehen hat, an Bord. Mit Ralph Jezzard (Chapterhouse, Senseless Things) konnte auch der Produzent ihres Debütalbums erneut verpflichtet werden, so dass man direkt weiß, wohin dieser Retro-Trip führen wird, nämlich zurück zum Anfang der 90er Jahre, als Alternative Rock und Dance fusionierten. Diese Kombination könnte auch als Glam Rock-Electronica („I’ve Been Down“), Techno-Punk („Reach For The Lasers“) oder New Wave-Rock („Stardust“) bezeichnet werden. Zwischendurch gibt es dann auch ab und zu Balladeskes zum Verschnaufen („Lookout Mountain“). Thematisch (Immigration, Protest, Klimawandel) sind EMF jedoch im Jahr 2024 angekommen.
„The Beauty And The Chaos“ ist als CD und LP (black Vinyl) erschienen.
"Hello People" legt ohne einen Umweg vertraut und dennoch frisch los, führt mit einigen Links zu "Children" - inklusive Sirene – zurück zu "Schubert Dip". (…) Das von Synthesizern angetriebene "The Day The Music Died" überrascht mit einem Big Band-Twist. (…) "I've Been Down“" führt zurück zum stampfenden Glam-Electro-Rock aus Marilyn Mansons "Mechanical Animals"-Phase. Das stark gitarrenlastige "Read The Room" lässt Dench Raum, sich wild auszutoben, inklusive eines garstigen Solos. "Reach For The Lasers" hingegen setzt auf aggressiv stampfendes Electro-Tohuwabohu. (…)Mit ihrem erst fünften Album "The Beauty And The Chaos" gelingt es EMF, ebenso an alte Zeiten anzuschließen wie einen vielseitigen Longplayer abzuliefern. Ein neues "Unbelievable" findet sich hier nicht und wird den Briten auch nie mehr gelingen. Ebenso dürfte das Album weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Gerade deswegen macht es aber auch Spaß zu hören, wie viel Freude EMF hier an ihrer Musik haben und wie viel Kraft noch in diesen bunten Herren steckt.(laut)
Mindestens das zweitbeste EMF Album. Believe it or not. 7,5 Punkte.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenÜberraschende 7,5 Punkte.
AntwortenLöschenNicht unbelievable, aber immerhin 6,5 Punkte
AntwortenLöschen