Die junge Dame auf dem Plattencover heißt mit vollem Namen Samia Najimy Finnerty, stammt aus Nashville und lebt in New York City. Genau wie ihre Eltern verdient sie ihr Geld als Schauspielerin und Sängerin. In Zukunft vermutlich mehr, so dass sie sich auch Kleidung leisten kann, und hauptsächlich mit ihrer zweiten Professionalität. Denn „Honey“, der Nachfolger ihres Debütalbums „The Baby“ (2020), wird derzeit mit Lob überschüttet: Metacritic steht aktuell bei 84/100 Punkten.
Wer sich für Phoebe Bridgers, Mitski und Olivia Rodrigo (um Häkchen bei Singer/Songwriter, Indiepop und Pop setzen zu können) begeistern kann, ist mit den 11 Songs von Samia gut beraten. Wer erst einmal über die fünf weiter unten befindlichen Videos in die Musik reinschnuppern möchte, dem seien meine Favoriten „Kill Her Freak Out“ und „Honey“ empfohlen, um den zusammen mit Rostam Batmanglij (Ex-Vamire Weekend) entstanden Pop-Quatsch „Mad At Me“ würde ich einen Bogen machen.
Das dazugehörige Album gibt es auf black Vinyl, pink & black Swirl Vinyl, ultra clear Vinyl, sweetart Vinyl, purple Vinyl, clear blue Vinyl, magenta Vinyl und natürlich honey yellow Vinyl.
Die Beschaulichkeit, vor allem deutlich in den nahezu kirchenschifftauglichen „Sea Lions“ oder „Kill Her Freak Out“, ist natürlich ein Trick, denn hinter dem bisweilen gar kleinmädchenhaften Klangbild, das nur gelegentlich von ratternden Beats, Indie-Rock-Anfällen und der einen oder anderen verzerrten Gitarre gestört wird, versteckt die 25-Jährige bisweilen bitterböse Texte, in denen Gefühlslagen bis in die tiefsten Teenager-Abgründe erkundet werden. Es geht um unglückliche Schwangerschaften, das Gefühl der Wertlosigkeit, um Mobbing, Sprachlosigkeit, Depressionen und Suizid, aber immerhin die Träume sind immer noch umsonst.
6 Punkte
AntwortenLöschenKnappe 7,5 Punkte. Bei mehr Songs wie "Kill Her Freak Out" oder "Sea Lions" wäre sogar mehr drin gewesen.
AntwortenLöschenGefällt mir zunehmend besser. "Kill Her Freak Out" ist toll. 7 Punkte
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