Aufgrund der Pandemie hatte Ásgeir Trausti Einarsson offensichtlich viel Zeit zum Komponieren und Aufnehmen: 2020 erschien das Album „ Bur...

Ásgeir - Time On My Hands

 

Aufgrund der Pandemie hatte Ásgeir Trausti Einarsson offensichtlich viel Zeit zum Komponieren und Aufnehmen: 2020 erschien das Album „Bury The Moon“ (bzw. sein in isländischer Sprache gehaltenes Gegenstück Sátt“), im anschließenden Jahr folgte die EP „The Sky Is Painted Gray Today“ und seit Ende Oktober steht „Time On My Hands“ in den Plattenläden.

Wer entspannten, elektronisch verfremdeten Folk samt Falsettgesang zu schätzen weiß, der sollte nach der CD oder LP (black Vinyl oder glow in the dark Vinyl) Ausschau halten.

„Snowblind“ ist tanzbarer Elektro-Pop, auf „Vibrating Walls“ überrascht Ásgeir mit vertrackten Rhythmen und - wie u.a. auch „Blue“ - mit Blechbläsern, „Borderland“ lässt an Thom Yorkes Solo-Veröffentlichungen denken, „Giantless“ bringt eine spannende Spur Opulenz und Dramatik ins Geschehen ein, „Like I Am“ ist leider ein R’n’B-Langweiler und mit „Limitless“ folgt abschließend eine akustisch gehaltene Ballade.


 


Ásgeir hat schon immer mit elektronischen Elementen geflirtet und sich als Großmeister darin etabliert, eine wunderschöne Melange aus Akustik und Elektronik zu erschaffen, bei denen man die Weiten Islands förmlich vor seinem inneren Auge vorbeiziehen sieht.
Darin ist auch „Time On My Hands“ keine Ausnahme. Vielmehr räumt Ásgeir den elektronischen Elementen auf seinem vierten Album noch größeren Raum ein, wie Songs wie „Borderlines“ oder „Snowblind“ beweisen, die sich mit einem poppigen Refrain im Gehörgang festsetzen und einen sogar kurz nach den Tanzschuhen greifen lassen.„Giantness“ weckt gar Radiohead-Assoziationen.
Diese leichte Verlagerung könnte auch daran liegen, dass Ásgeir zum ersten Mal in der Karriere seinem Produzenten freiere Hand gelassen hat, sich so mehr auf das Songwriting konzentrieren konnte und laut eigener Aussage damit seine Komfortzone verlassen hat. Der Mut hat sich gelohnt.


 



4 Kommentare:

  1. 6,5 Punkte plus einen halben Punkt für die bereits von Dirk erwähnten Bläser in „Vibrating Walls“. Die könnte ich mir stundenlang anhören - kann da mal jemand einen extended Mix von machen, bitte. 7 Punkte.

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  2. Der 45-minütige From Space Mix von Team Woodpecker?

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