Hier hat man sich schnell einmal verklickt und landet auf der Seite des niederländischen Schmuckanbieters All The Luck In The World. Bei unseren All The Luck In The World handelt es sich aber um ein irisches Trio, welches es nach Berlin verschlagen hat und dem behaglich-folkigen Schönklang frönt. Ob sich ihr drittes Album Wortspiele wie „gülden glänzende Pop-Perle“, „funkelndes Folktronic-Juwel“ oder „Kleinod wie aus der Schmiede von Bon Iver“, die ich mir aufgrund der Einleitung zum heutigen Gerichtsverfahren kaum verkneifen kann, verdient, werden die eingehenden Urteile in Form von Punktewertungen zeigen…
Neil Foot, Ben Connolly und Kelvin Barr sind nach „All The Luck In The World“ (2014) und „A Blind Arcade“ (2018) nun bei Humming Records unter Vertrag, die „How The Ash Felt“ als CD und LP veröffentlichten.
All The Luck In The World unterwegs in Deutschland:
06.04.2022 Hannover, Lux
07.04.2022 Köln, Gebäude 9
08.04.2022 Hamburg, Bahnhof Pauli
09.04.2022 Berlin, Gretchen
10.04.2022 Dresden, Polimagie Festival
11.05.2022 Münster, Gleis22
12.05.2022 Mainz, schon schön
13.05.2022 München, Kranhalle
14.05.2022 Nürnberg, Club Stereo
Einen möglichen Berliner Einfluss kann man auf „How The Ash Felt“ dennoch erkennen: die drei Songwriter und Multi-Instrumentalisten spielen mehr mit elektronischen Klangeinsprengseln als zuvor, was die Songs noch detailreicher erscheinen lässt. Zudem mischt das Trio in seinen folkiges Akustikgitarren-Strumming auch vertracktere, artrockige Anschläge, was weiter zu einem facettenreichen Soundbild beiträgt. Textlich beschäftigen sich All The Luck In The World mit sehr persönlichen, nostalgisch gefärbten Gefühlen und Geschichten – „Five Feathers“ beispielsweise bezieht seinen Namen vom Hut von Foots Vater. Vorgetragen werden die Lyrics mit sanftem, gerne auch mehrstimmigem Gesang.Eine klare, punktgenaue, aber nie aufdringliche Produktion ist schließlich das I-Tüpfelchen, das „How The Ash Felt“ zum bislang besten Album von All The Luck In World macht.(SoundMag)
Den Anfang macht „Five Feathers“ – ein Lied über den Cowboyhut von Neils Vater, der in der Dorfkneipe Country-Konzerte organisiert und so dafür gesorgt hat, dass die drei Jugendfreunde schon früh mit Musik in Kontakt kamen. „Five Feathers“ beginnt mit glitzernden elektronischen Versatzstücken und endet mit dem zu Herzen gehenden Gesang der drei Musiker. „Waves Poem“ übernimmt mit fein ziselierten Melodien, bevor die erste Single „Only Avenues“ als gutes Beispiel für das komplexe Songwriting des Longplayers taugt. Auch das nachfolgende „Patterns“ wurde bereits ausgekoppelt und unterstreicht die Eindringlichkeit des ATLITW-Sounds. Im Falle von „Talons“ fällt dieser in einer verspielt-munteren Art und Weise aus, die es nicht an Emotionen fehlen lässt, ehe „Holding My Arms In“ als reduzierte Interlude grüßt und dem sehr persönlichen „Rue de L’enfer“ den Weg ebnet. „Hollowing“ übernimmt mit munteren Melodien, während „Equinox“ ruhiger daherkommt und „Sparky“ mit subtilen elektronischen Einsprengseln überrascht. „I’ve Been Trying“ heißt es zum Schluss und dieser Track klingt dann zunächst tatsächlich wie ein letzter unbearbeiteter Gruß aus dem Studio, entwickelt sich dann jedoch zum aufwendig arrangierten Finalisten voller Gefühl.
7 Punkte
AntwortenLöschen8 Punkte
AntwortenLöschenDer Vorgänger hat mich etwas mehr begeistert, daher 7 Punkte
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