Welcome back, Pip Blom ! 28 Monate nach dem Debütalbum legt das niederländische Quartett den Nachfolger „Welcome Break“ nach.  Auch wenn „ B...

Pip Blom - Welcome Break


Welcome back, Pip Blom! 28 Monate nach dem Debütalbum legt das niederländische Quartett den Nachfolger „Welcome Break“ nach. 

Auch wenn „Boat“ die Plattenrichter nicht vollkommen überzeugen konnte (6,333 Punkte waren es am Ende), brechen Pip Blom auf ihrem selbst produzierten zweiten Album nicht vollkommen mit ihrer stilistischen Ausrichtung sondern verfeinern diese: Zum 90ies Indierock für Slacker gesellen sich nun vermehrt einschmeichelnde Pop-Melodien und wehmütige Momente, aber auch krachende Punkrock-Ausbrüche und kraftvolle Tempowechsel. 

Für „Welcome Break“ hat die Sängerin Pip Blom (deren Bruder Tender (Gitarre) sowie Casper van der Lans (Bass) und Gini Cameron (Schlagzeug) die Band vervollständigen) 20 Lieder komponiert, von denen 16 in den Big Jelly Studios in Ramsgate aufgenommen wurden. Auf dem Album, das als CD und LP erhältlich ist, landeten davon 11 Songs. Die limitierten Auflagen der Schallplatte sind zum Plattencover passend: orange Vinyl und blue Vinyl. In Deutschland wird „Welcome Break“ jedoch erst am 21. Januar 2022 physisch veröffentlicht werden.  


 


Noch immer glänzt die Band mit rigoroser Melodieverspieltheit, mit dem Spiel zwischen Vertracktheit und Eingängigkeit, mit Gitarren, die sowohl hell klimpern, als auch fuzzig brettern können.
Pip Blom schwingen zwischen dem herzensguten Gute-Laune-Indie von The Beths, der leicht düsteren Grunge-Attitüde von Chastity Belt, strahlender Träumerei von Alvvays und dem lässigen Slackertum von Courtney Barnett.
Allerdings ist es nicht mehr die unbändige und leidenschaftliche Zelebrierung des Lebens, die der alleinige Antrieb der Songs ist. Es schleichen sich vermehrt nachdenkliche, fast schon existenzialistische Töne hinein und sind dabei allerdings so subtil und sinnig, dass sie gleich Teil des Gesamten werden.


 


„Welcome Break“, das sich seinen Namen von den britischen Autobahnraststätten borgt, strahlt durch seine Einfachheit – hier wird nichts neu erfunden, es gibt keine zeitgeistigen elektronischen Einsprengsel oder Beats, sondern einfach Gitarre, Schlagzeug und Bass plus den charmanten Gesang von Pip Blom, die öfter Unterstützung am Mikro von ihrem Bruder und Bandkollegen Tender erhält.
Dennoch beschert die Combo durchaus Abwechslung – sie klingt mal garagenrockig wie in „12“, mal balladesker wie in „It Should Have Been Fun“, twee-poppig wie in „Keep In Together“ oder düsterer wie in „Different Tune“. Und so verteidigen Pip Blom den Titel als knuffigster niederländischer Pop-Export seit Caught In The Act souverän.




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