Ein Fest für Freunde des Slacker- und Indie-Rocks der 90er Jahre zwischen Pavement und The Breeders feiert Pip Blom auf ihrem Debütalbu...

Pip Blom - Boat


Ein Fest für Freunde des Slacker- und Indie-Rocks der 90er Jahre zwischen Pavement und The Breeders feiert Pip Blom auf ihrem Debütalbum „Boat“. Oder sollte es nicht eher „feiern“ heißen? Denn neben der Sängerin und Gitarristin Pip Blom gehören auch Tender Blom (Gitarre, Gesang), Darek Mercks (Bass) und Gini Cameron (Schlagzeug) zur Band, die überraschenderweise nicht aus den USA sondern den Niederlanden stammt.

„Feiern“ passt als Verb auf jeden Fall hervorragend zur Rezeption durch die Plattenkritiker. Obwohl man „Ab“ eigentlich noch als Vorsilbe bzw. Verbzusatz hinzufügen müsste. Metacritic sieht das Album aktuell bei stolzen 81/100 Punkten und weiter unten finden sich um die Videos zu den Singles „Daddy Issue“ und „Ruby“ viele lobende Worte aus dem deutschsprachigen Raum.  

Boat“ liefert 10 Songs, die Fans der Band vielleicht nicht vollkommen glücklich zurück lassen werden, was jedoch nicht der Qualität der Lieder geschuldet ist, sondern vielmehr der Songauswahl: Denn Pip Blom veröffentlichte(n) 2016 bereits eine erste Single und brachte(n) kontinuierlich neue Songs heraus, so dass auch schon vor zwei Jahren ein Album mit „Truth“, „Misty From Heaven“, „Hours“, „Skippy Still Remains“, „Taxi Driver“, Honey“, „Alone“, „My Mind“, „Mundane“, „Babies Are A Lie“, „School“ und „I Think I’m In Love“ hätte erscheinen können. Seit 2018 folgten mit „Pussycat“, „Paycheck“, „Come Home“ und „The Shed“ weitere Songs, die das Debütalbum außen vor lässt. Auch von Jägern und Sammlern darf/dürfen Pip Blom somit frenetisch gefeiert werden.




Das Quartett hat ein Händchen für Popsongs, die sich aus vielerlei Quellen speisen. Postpunk ist da durchaus zu nennen, vor allem aber Alternative Rock und Britpop der 90er-Jahre, aus Bloms klagendem, aber immer auch etwas erstauntem Gesang mag man eine Vorliebe für den Damon Albarn der Mittneunziger heraushören, die Gitarren krachen wie weiland bei den Breeders. Das Diktat der Melodie wird dabei aber immer wieder aufgebrochen.
(musikexpress)




Beliebig wird es trotz der Ähnlichkeiten zu anderen Indie-Rock-Acts der Gegenwart nie. Düstere, repetitive Passagen in „Tinfoil“ zum Beispiel lassen die, auch vom Cover beschworene, Fassade einer jugendlich-naiven Band von der Küste bröckeln.
Es wird introspektiv und konspirativ, wenn der Bass im Hintergrund brütet und die natürlich übersteuernde Stimme Pip Bloms im Vordergrund das tut, was zwischen Säuseln und Protestieren liegt.
„Boat“ ist wie so viele andere die Hoffnung eines längst geretteten Genres. Was die Gruppe allerdings von vielen ihrer Mitbewerber unterscheidet ist, dass sie weder aus dem Land des Grunge noch aus dem des Brit-Rock stammen.
(musikblog)


Pip Blom in Deutschland:
16.06.2019 Duisburg - Traumzeit Festival
08.09.2019 Berlin – Lollapalooza Festival

09.09.2019 Berlin – Berghein Kantine

10.09.2019 Hamburg – Molotow Musikclub

27.10.2019 Köln – Helios 37

28.10.2019 München – Mila Club



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