Kaum zu glauben: Mit 18 Jahren feierte Andreas Dorau seinen ersten Hit („Fred vom Jupiter“, Platz 21 in Deutschland und Platz 13 in Österreich), mit 33 seinen zweiten („Girls In Love“, Platz 9 in Frankreich) und am 14. Juli 2017 durfte der 53-jährige auf das erste seiner Alben anstoßen, welches es in die deutschen Top 100 schaffte*!
Sein zehntes Soloalbum, „Die Liebe und der Ärger der Anderen“, üppig ausgestattet mit 20 Songs (darunter einige äußerst widerspenstige Ohrwürmer), erhältlich als 2CD, 2LP und Deluxe Box Set und produziert u.a. von Moses Schneider, Stereo Total, T. Raumschmiere, Andreas Spechtl (Ja, Panik!), Mense Reents und Luka Anzilotti (SNAP!) stieg tatsächlich auf Platz 56 der Charts ein. Stilistisch reicht es von NDW über Balearen-Pop bis zu Chanson und am treffendsten beschreibt die Platte Dorau selbst mit dieser Textzeile: „Liebe ergibt keinen Sinn, mal macht sie Freude, mal ist sie wieder ganz schlimm.“
Natürlich ist Tolles dabei, „Radiogesicht“ und „Liebe ergibt keinen Sinn“ (mit Pet-Shop-Boys-Zitat!) etwa, entspannte Dorau-Disco-Foxe, oder „Sybilla Maria Merian“ von und mit Françoise Cactus, oder der tragikomische Ibiza-Clubtrack „Im Laufe einer Nacht“. Aber in der schieren Material- und Menschenmenge verplätschert das Knackige, Hittige, Dorau’eske und man erkennt: Aus der Bibliotheque von 2014 ist Doraus Chartalbum der Herzen.(SPEX)
„Die Liebe und der Ärger der Anderen“ ist ein genialer stilistischer Rundumschlag (…). Ein sexy federnder Ohrwurm jagt den anderen, aber wie immer sind es die Texte und der widerborstige Gesang, die daraus etwas Einzigartiges machen.Das von Zwanie Jonson produzierte und von Wolfgang „Die Tödliche Doris“ Müller mitgeschriebene „Imitier mich“ ist so ein Fall. Unfassbar auch „Liebe Bürger“: Der raffinierte House-Track von Luca Anzilotti macht schon nach einmal Hören süchtig. „Ein trauriger Tag“ dagegen, geschrieben und gesungen mit Françoise Cactus, ist eines dieser schrulligen Dorau-Szenarien, in denen Tiere wichtige Rollen spielen.Man möchte jeden Song einzeln vorstellen, aber einigen wir uns aus Platzgründen doch einfach auf Folgendes: „Die Liebe und der Ärger der Anderen“ ist ein traumhaftes Sommeralbum geworden. (Rolling Stone)
* Und sich danach noch eine Woche auf Platz 91 behaupten konnte!
5,5 Punkte
AntwortenLöschenEs hat schon seinen Sinn, dass Alben in der Regel 10-12 Lieder haben. Und nicht deren 20!
AntwortenLöschen5,5 Punkte