Sänger bekannter Band solo unterwegs (IV) Bevor es zur Grandaddy-Reunion kommt, veröffentlicht Jason Lytle na...

Jason Lytle - Dept. Of Disappearance


























Sänger bekannter Band solo unterwegs (IV)

Bevor es zur Grandaddy-Reunion kommt, veröffentlicht Jason Lytle nach "Yours Truly, The Commuter" (2009) noch schnell ein weiteres Soloalbum. Überraschend anders als zuvor fällt sein mit Hilfe von Computern, antiquiertem Equipment und Alltagsgegenständen selbst gebastelter, manchmal  psychedelischer, oft sphärischer LoFi-Pop diesmal auch nicht aus. Aber seltsamer Weise wird er in der deutschen Presse weit weniger positiv aufgenommen als in der englisch sprachigen. Bei Metacritics weist "Dept. Of Disappearance" einen Schnitt von 75 von 100 Punkten bei 10 berücksichtigten Kritiken aus, so kommt das Album im deutschen Rolling Stone zwar auf 3,5 Sterne, im Musikexpress jedoch nur auf 2. Begründet wird dies wie folgt:
Sein Spezialgebiet scheint allerdings das Verschwindenlassen von Songs zu sein: Denn allzu viele eingängige Melodien versinken hier in einer seltsam undefinierten Flauschigkeit aus zahnlosen Gitarren, schnurrenden Synthesizern und verhallten Stimmen. Selbst, wenn ein Gong das „Matterhorn“ erschüttert, dringt das kaum durch die dicken Lagen aus Watte. Und „Get Up And Go“ wartet zwar mit einem Down-To-The-Floor-Beat und einem Bläsersatz auf, aber auch mit der Intensität eines Schlafliedes.
Es scheint, als habe Jason Lytle Spinnweben über seine Stücke gelegt, in dem Versuch, einen klassischen Westcoast-Sound zu reproduzieren, aber im Studio ein paar Knöpfchen zu weit gedreht: Das Ergebnis klingt zwar bisweilen pittoresk, aber allzu oft auch ziemlich indifferent. Wie Softrock ohne Rock. Oder als würden Air in einem Chevy über endlose Highways cruisen. Das ist sicherlich eine interessante Idee, aber nicht jede interessante Idee führt notgedrungen auch zu großartigen Ergebnissen.



3 Kommentare:

  1. Klingt eigentlich wie alles andere von Jason Lytle bzw. Grandaddy, aber ein paar mehr wirklich zündende Ideen hätten dem Album sicher nicht geschadet.

    6,5 Punkte

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  2. Da bleibt für das Grandaddy-Album noch Luft nach oben...

    6,5 Punkte

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