Als ich “Side by side” im ersten Durchlauf unbedarft hörte dachte ich: “Oh, eine amerikanische College-Band, die Wilco, The Weakerthans und William Fitzsimmons toll findet.”
Doch Brokof kommt auf Berlin. Dort wurde die Band 2007 gegründet und nach dem Debüt “Softly, softly, catchee monkey” aus dem Jahr 2010 veröffentlichen die Herren Fabian Brokof (Gesang, Gitarre), Arne Bergner (Gitarre, Klavier), Rocco Weise (Bass) und Christian Kohler (Schlagzeug) nun mit “Side by side” ihr zweites Album. Darauf mischen sich gefällige Indiepopklänge mit Folk. Stellenweise wird diese Mischung gar Singer-/Songwriter-intim. Die halb-melancholisch/ halb-hoffnungsvolle Stimmung des Werks ist eher was für einen lauen Sommerabend aber wahrscheinlich lässt sich ja auch der Herbst gerne durch stellenweise betörenden mehrstimmigen Gesang begleiten.
“Side by side” lebt von den schon erwähnten Harmonien und der herrlich entspannten Grundstimmung. Americana- und Folkpop-Freunde sollten den Berlinern mal ein Ohr leihen.
Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem folklastigen “Cooperate” wandelte sich in Freunde über die Existenz des Songs. Darüber hinaus haben es mir “A thousand times” und “The one” angetan.
Der “Terrorverlag” meint:
BROKOF verzichten auf viel Tamtam und Glitzer und beschränken sich lieber auf das Wesentliche. So liefern sie den Soundtrack für eine Generation der Bedenkenträger zwischen Ratlosigkeit und Aufbruch. Ein freundlicher, mal rockender, mal munter trabender Beat liefert den lebensbejahenden Grundrhythmus, zu dem die Band unaufgeregt die Themen anspricht, die viele umtreiben. Gleichzeitig ist der Sound so intim und bisweilen auch durchaus melancholisch, um eine angenehme Nähe und Vertrautheit aufkommen zu lassen.
Das Album als Stream:
Das Video zu “Lost in the city”:
Brokof auf Tour:
- 28.11 Dresden, Thalia Kino
- 29.11 Mittweida, Studentenclub
- 30.11 Weimar, Kasseturm
- 01.12 Stuttgart, Merlin
- 04.12 Fürth, Kofferfabrik
- 06.12 München, Glockenbachwerkstatt
- 08.12 Hamburg, Molotow
- 09.12 Rostock, Peter Weiss Haus
US-College-Rock und Americana sind nicht meine Sache, auch dann nicht wenn sie aus Deutschland stammen.
AntwortenLöschen5 Punkte