Yoav hat schon eine kleine Odyssee hinter sich. Geboren in Israel, wuchs er in Südafrika auf, um danach einige Zeit in London zu verbringen. Musikalische Erleuchtung fand er New York City, indem er seine Gitarren- und Singer-/Songwriterkunst um moderne Rhythmen bereicherte. Dafür griff er nicht wie Chris Cornell zum erstbesten Produzenten sondern er nutzte seine Hände und Füße und etwas “Werkzeug”. Das brachte ihm einen Plattenvertrag ein, der ihn wieder nach London verschlug. Montreal gibt Yoav übrigens ebenfalls als Wohnort an. Daher ist dieser Beitrag als kleiner Nachschlag zu Dirks “Kanada ist nicht nur für peinliche Musik verantwortlich”-Reihe zu verstehen.
Auf Yoavs Myspace-Seite gibt er Auskunft über seine Einflüsse:
For the beats:Zakir Hussein,Timbaland,the Neptunes,Kruder and Dorfmeister,drum 'n bass,dance music.
For the singing:Nusrat,Jeff Buckley,Screaming Jay Hawkins...
For the words:Bob Dylan,EE Cummings,Rumi,Jim Morrison,DonnieDarko,TheSandman,Eminem.
For everything else:Bjork,Radiohead,Outkast,The Cure,The Arcade Fire,Ravel,Tori Amos,The BeastieBoys,Portishead,Regina Spektor,Debussy,Aphex Twin,Peter Gabriel,Missy Elliot,Depeche Mode
Ich höre in ihm einen Singer/Songwriter (S/SW), der mit den Beats zwar keine echten Kanten aber zumindest einige Noppen in seine Musik einbaut. Dadurch werden keine neuen Welten erschlossen, aber die mich häufig im Laufe einer S/SW-Platte ereilende Langweile bleibt aus und vor allem die flotteren Song machen richtig Spaß.
“A foolproof escape plan” ist das zweite Album des Künstlers. Auf seinem Debüt “Charmed & strange” aus dem Jahr 2008 konnte er mit “Club thing” bereits einen kleinen Hit landen. Seine musikalischen Erfolge sind ähnlich international wie der Künstler selbst: Neben Kanada muss man Dänemark, die Schweiz und Russland zu seinen Kernmärkten zählen. In Tori Amos’ Vorprogramm zu ihrer 2007er Tour verschaffte er sich auch in den USA Fans.
Die Veröffentlichungspolitik des Labels ist interessant bis zweifelhaft: Offiziell ist “A foolproof escape plan” in Kanada und Dänemark auf Tonträger und zusätzlich in den USA digital verfügbar. Findige Musikfans sollte diese Tatsache jedoch nicht abschrecken sondern anspornen. Spätestens zum nächsten Grillabend sollte man das Album in der Hinterhand haben.
Viele brauchbare hat das Web nicht zu bieten, aber zumindest “Bleeding ears” sollte zu Wort kommen:
This is where Tel Avivan (Viva Gaza?) Yoav comes under the radar, with his back-of-the-throat choral melodies and his shameless pride in highlighting influences on this, his sophomore album. Striking a balance between high noon and an orientalist’s vision of sleepy, midday Tel Aviv, this record keeps on coming back to suspended moments of time and tension. There are moments when a wail almost makes its way out of his throat just to be restrained by a sawing guitar or a far off call to prayer.
Hier das Video zu “Yellowbrite smile”:
Auf Tour
25 Sep 2010 D! Club, Lausanne
26 Sep 2010 The Abart, Zürich
29 Sep 2010 Backstage Club, München
30 Sep 2010 Postbahnhof, Berlin
01 Okt 2010 Prinzenbar, Hamburg
04 Okt 2010 Werkstatt, Köln
Würde dem Songwriting noch ein wenig mehr Bedeutung beigemessen, könnte das noch eine runde Sachen werden. 6 Punkte
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