Selbstverständlich gehört eine Platte von einer Band namens DIRK. von mir vor Gericht gestellt und als Verhandlungstag drängte sich dieser ...

DIRK. - Idiot Paradise


Selbstverständlich gehört eine Platte von einer Band namens DIRK. von mir vor Gericht gestellt und als Verhandlungstag drängte sich dieser einfach auf, auch wenn die Veröffentlichung bereits elf Tage zurück liegt.

DIRK. sind ein Quartett aus Gent, das aus Jelle Denturck (Gesang, Bass), Pieter-Willem Lauwers (Gitarre), Frederik Desmedt (Gitarre) und Robin Wille (Schlagzeug) besteht. Mit „Cracks In Common Sense“ (2018) und „album“ (2020) haben sie bereits vor ihrer neuen Platte zwei Alben veröffentlicht. Darauf orientieren sich die Belgier am US-Alternative und Indierock der 90er Jahre und könnten Fans von Sonic Youth, Pixies, Dinosaur Jr oder Weezer für sich begeistern. „Idiot Paradise“ bietet 9 energetisch lärmende Songs in knackigen 33 Minuten und ist auf CD und LP (green, orange and blue splatter on white Vinyl) erhältlich. Zwischendurch wird nur beim Titelsong einmal kurz verschnauft und am Ende mit „Alarms“ ein Song über einen Zeitraum von 6 Minuten langsam bis zum lärmenden Finale aufgebaut.


Dirk. haben hier Lieder am Start die auf jedes - alte Zeiten und so - Mixtape gehören. Euphorische, eingängige, mitreißende Indiebrecher, die man nur feiern kann. Und die vor allem nicht nur aus dem Gestern stammen. Ein "Roman Numerals" zum Beispiel und ganz besonders ein "No" sind nur super-kräftig, super-hymnisch und super ohne alles, sondern auch gleichzeitig hippes Zeug. Rock N Roll und hier und da auch der Pop der Zwanziger mit dem Besten von gestern. Und genau das zieht die Band hier konsequent durch. Mal klingen sie dabei ein wenig verschrobener und Weezeresker (Afraid To Go Home), mal zumindest in Teilen einen Ticken ruhiger ("I Can't Sleep") und mal kommt ein Song fast schon straight aus den Boxen ("Half-Life"), niemals kommt er belanglos, niemals nur gut. Hier ist jedes Stück ein sehr, sehr starkes. Super Platte!


 


Was die Reise ins "Idiot paradise" so angenehm macht, ist die unverschämte Selbstsicherheit, mit der Dirk ihre Inspirationen vor sich hertragen. Sie sind gar nicht auf der Suche nach der neuen großen Idee. Die Gitarrenmelodien sind nostalgisch genug, dass man bei jedem Song kurz zum Fenster rausschauen und tief seufzen möchte. Und dann ballert einem "Help I'm going sane" doch wieder eine Rockschelle um die Ohren: "I still remain! I still remain! I still remain!" Das abschließende "Alarms" nimmt sich genügend Zeit, um auch ein Song von Death Cab For Cutie sein zu können und verwandelt sich gegen Ende zu einer Modest Mouse. Warum das alles nun bei jüngeren Leuten zu ziehen scheint, ist schwer zu sagen. Eine gewisse Zeitlosigkeit wohnt den Songs auf "Idiot paradise" inne.


4 Kommentare:

  1. Der Anlass (auch hier: Glückwunsch, Dirk) und die Qualität des Albums hätten eine längere Spieldauer gerechtfertigt. Fühle nur ich mich bei "No" an die Smashing Pumpkings erinnert?

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  2. Ich lande bei 7 Punktenn und sollte unbedingt mal wieder Cage The Elephant auflegen.

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  3. Solide lärmender Indierock für 6,5 Punkte. Kein Namensbonus.

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