Hey, Elvis, hier spricht If, dein imaginärer Freund. Ich habe ein paar Tipps für dein 32. Studioalbum: Aktiviere doch wieder einmal The Imposters, mit denen du bereits auf drei Alben zusammen gearbeitet hat. Male wieder ein Bild für das Plattencover, signiere es aber besser wieder mit „Eamon Singer“. Du weißt schon, warum. Apropos wieder: Das Produzententeam Sebastian Krys und Elvis Costello hat sich doch auch auf den letzten beiden Alben bewährt, bleib dabei. Lass den Quatsch mit dem Socken-, Tassen- oder Unterhosen-Merchandise! Das Lager ist noch komplett voll mit dem Hey-Clockface-Schrott. Konzentriere dich lieber auf die Tonträger: CD und Doppel-LP sind selbstverständlich, für Sammler braucht es aber auch eine CD im Buch-Format, eine Kassette und eine limitierte Schallplatte - purple Vinyl vielleicht? Schroffer New Wave und kantiger Rock ’n‘ Roll mit ordentlich Beat und einem Touch Blues sind zwar etwas nostalgisch, aber auch angesagt. Vielleicht streust du auch noch etwas Balladeskes zum Durchschnaufen ein? Benenne das Album aber auf jeden Fall nach mir!
Die Musik auf Costellos neuem Album klingt kräftig und energiegeladen. Erwachsenwerden und der Verlust der Unschuld rufen bei ihm auf diesem Album selten Melancholie hervor. Er erzählt nicht nur von jungen Kerlen, er besingt auch Gangster und Mörder. Wenn sich der Minderjährige heimlich in einen Tanzsaal schleicht, bleibt es nicht dabei, dass er von weitem die Frauen anschmachtet, es kommt zum Kampf im Raum, und der Junge verliert vor lauter Aufregung seine Brille.Ob das Szenen sind, die Elvis Costello selbst erlebt hat, will er nicht bestätigen. Der Entwurf der Figuren und das Verfassen von Sex & Crime Stories, die in den 1960er Jahren spielen, hat ihm so großen Spaß gemacht, dass er für eine Sonderausgabe des Albums sogar ein Buch zur Musik beigesteuert hat. Zu jedem Song hat Elvis Costello eine eigene Geschichte verfasst.Seine musikalischen Ideen, die er mal im Schrank und mal im Garten seines Hauses auf der Gitarre gespielt hat, hat Costello aufgenommen und an seinen Schlagzeuger geschickt, danach an den Bassisten und am Ende an den Keyboarder – eine für ihn ungewöhnliche Arbeitsweise. Das Experiment gelingt. „The Boy Named If“ klingt tatsächlich, als stünden alle gemeinsam in einem Raum und würden sich gegenseitig anstacheln.(SWR)
7,5 Punkte
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenIch weiß, das hören auch alle anders, aber von mir aus darf er gerne noch mal ein Album raus bringen, das nach "Spike" klingt.
AntwortenLöschenDieses hier brauche ich nicht.
5
Wenn man den Rock'n'Roll-Auftakt erst einmal verkraftet hat... 6,5 Punkte
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