Während sich The Lumineers mit ihren ersten drei Alben synchron hoch in den US- und UK-Charts platzieren konnten („The Lumineers“, 2012 (#2...

The Lumineers - Brightside


Während sich The Lumineers mit ihren ersten drei Alben synchron hoch in den US- und UK-Charts platzieren konnten („The Lumineers“, 2012 (#2, #8), „Cleopatra“, 2016 (#1, #1), und „III“, 2019 (#2, #8)), bleibt die Band aus Denver in Deutschland nur wenig beachtet (#17, #16, #40). Tendenz fallend: Während sich das Debütalbum Dank des Hits „Ho Hey“ (#5) über den Zeitraum von 26 Wochen in unseren Hitlisten halten konnte, war ihrer dritten Platte nur eine einwöchige Verweildauer gegönnt. Ob sich dieser Trend mit „Brightside“ umkehren lässt?

Für das Album konzentrierte sich die Band wieder auf das Kern-Duo Wesley Schultz und Jeremiah Fraites. Hinzu stießen Gastmusikern wie James Felice, Diana DeMuth, ihre Tourmitgliedern Byron Isaacs und Lauren Jacobson sowie die Backgroundsängerin Cindy Mizelle. Innerhalb von nur zwei Sessions wurden die 9 Songs, die nur knapp 30 Minuten laufen, aufgenommen. Der Titelsong, der gleichzeitig auch als erste Single ausgewählt wurde, war sogar innerhalb eines Tages im Kasten. Als Produzenten fungierten David Baron und Simone Felice, mit denen The Lumineers auf den letzten beiden Alben zusammen gearbeitet hatten. Gemeinsam beschloss man, den Klang des Album nicht zu sehr zu polieren und zu überladen, sondern eher roh und schlicht zu belassen.  

„Brightside“ ist als CD, Kassette und LP erhältlich. Die Schallplatte gibt es in drei unterschiedlichen Auflagen: Standard ist black LP, limitiert sind sunbleached LP und tangerine LP, bei denen sowohl das Vinyl als auch die Plattenhülle anders gefärbt sind:



 


Aber dann schiebt sich ihr neues Album "Brightside" (Universal Music), während es so vor sich hinläuft, plötzlich doch immer mal wieder ins Bewusstsein. Zwingt zum Schwelgen. Oder auch mal nur dazu, den Kopf schräg zu legen, als betrachtete man ein besonders schönes Bergpanorama. Und wenn man dann nachsieht, merkt man: Oh, schon wieder "A.M. Radio". Aha, noch mal "Big Shot". Scheinen gute, griffige Songs zu sein. Sogar nebenbei. Das ist doch viel. 


 


Der ungeschliffene Charakter der Aufnahmen, wahlweise mit Live- oder Demo-Feeling, ist hingegen äußerst charmant – mitunter bleiben jedoch Chancen ungenutzt. Der Titeltrack präsentiert schönsten Southern Rock in den Strophen, aber der Refrain gerät bedauerlich beliebig. Das rücken sie mit dem beatlesken Premiumchorus von „A.M. Radio“ gerade, und auch die Klaviernummer „Big Shot“ ist hübsch geworden. 


 


Ob die beiden Konzerte im Februar in Deutschland stattfinden werden?
04.02.22 Berlin, Max-Schmeling-Halle
17.02.22 München, Olympiahalle
 

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