Was haben „Stop Making Sense“, „The Joshua Tree“ und „Screamadelica“ gemeinsam? In unser Sammelalbum haben es die beiden Alben von U2 un...

Blossoms - Foolish Loving Places


Was haben „Stop Making Sense“, „The Joshua Tree“ und „Screamadelica“ gemeinsam? In unser Sammelalbum haben es die beiden Alben von U2 und Primal Scream geschafft (die Talking Heads sind mit „Fear Of Music“ vertreten) und das gleiche gilt auch für meinen Plattenschrank (hier sind die Talking Heads nur Dank „Little Creatures“ präsent). 

Offensichtlich haben Tom Ogden und seine vier Kollegen diese Alben einen Sommer lang rauf und runter gehört und sich davon inspirieren lassen. Zumindest nach eigener Aussage, denn heraushören lässt sich das nicht, auch wenn die Idee, zaghaft Gospel-Chöre im Hintergrund zu verwenden, ja irgendwo her stammen muss. 

Ansonsten dreht sich das dritte Album von Blossoms rund ums Thema Liebe und für mögliche Rotationen auf ihrem Plattenteller hätte ich eher „Rumours“ (Fleetwood Mac), „The Lexicon Of Love“ (ABC), „Bilingual“ (Pet Shop Boys) oder „It’s Never Been Like That“ (Phoenix), um jeweils ein Album aus den letzten Jahrzehnten zu nennen, ins Spiel gebracht. 

Auch wenn man beispielsweise über den cheesy Synth-Pop der ersten Single „Your Girlfriend“ lamentieren kann, so muss man konstatieren, dass Blossoms zumindest weiterhin eingängige Pop-Songs komponieren und gute Videos drehen können:




Da ist zuerst der Eröffnungstrack, „If You Think This Is Real Life“, ein Song wie eine blinkende Leuchtreklame. Da ist die launige Liebeserklärung „The Keeper“ und der gitarrengetriebende Gute-Laune-Song „Romance Eh“.
Da ist das bereits zitierte „Your Girlfriend“, eine bittersüße Eifersuchtsgeschichte mit Ohrwurmpotential. Rührselig ist das an keiner Stelle.
Dieses Album ist Indie-Pop zum Verlieben, Herzschmerz zum Mitsingen, und eine wahre Fundgrube für den Soundtrack der nächsten Indie-Liebeskomödie.
(musikblog)




Der Achtzigerjahre-Pop-Touch vieler Stücke ist indes nicht nur en vogue und gewollt, er stand bereits in der Visitenkarte des Vörgängers "Cool like you". Und das klingt dann mitunter wie im The-Kooks-vs.-ABBA-Verschnitt "Falling for someone": gar nicht mal schlecht, aber wie "Sunday was a friend of mine" doch auch irgendwo unspektakulär. Tja, und wenn man beim Hören von "Foolish loving spaces" denn einmal so richtig wach wird, dann eher mit Negativ-Effekt. Dann knallen Blossoms einem gerade solch käsig-schlimmen Kram wie "Oh no (I think I'm in love with you)" um die Lauscher, bei dem die billigen Lyrics gegenüber der musikalischen Umrahmung quasi das kleinere Übel darstellen, und The Killers' "Human" im Vergleich ein echt guter Song ist. Wäre da nicht der angenehm spacige und zart düstere Closer "Like gravity", der den Schmalz und die Liebesbotschaften ein wenig von Wolke acht zurück in Richtung harsche Realität führt, es stünde schlimm um Blossoms.
(Plattentests)





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