Auf dem Höhepunkt der Karriere - ihr viertes Album „So Long, See You Tomorrow“ (2014) enterte die Spitze der Charts im Vereinigten König...

Bombay Bicycle Club - Everything Else Has Gone Wrong


Auf dem Höhepunkt der Karriere - ihr viertes Album „So Long, See You Tomorrow“ (2014) enterte die Spitze der Charts im Vereinigten Königreich - hatten die Mitglieder des Bombay Bicycle Club erst einmal genug, verpassten sich nach ausgiebiger Tournee erst einmal eine dreijährige Auszeit und verhökerten ihr komplettes Band-Equipment. Jack Steadman (Gesang, Gitarre, Piano), Jamie MacColl (Gitarre), Suren de Saram (Schlagzeug) und Ed Nash (Bass) nutzten die Zeit für diverse Soloalben und vermutlich zum Fahrradfahren.

2019 überlegten sie, ob sie zum 10-jährigen Jubiläum ihres Debütalbums „I Had the Blues But I Shook Them Loose“ noch einmal auf Tournee gehen sollten, beschlossen dann aber doch, wieder gemeinsam neue Musik aufzunehmen. In den Londoner Konk Studios bastelten sie zusammen mit dem Produzenten John Congleton (Lana del Rey, Conor Oberst, Blood Red Shoes, St. Vincent, Sigur Rós, Goldfrapp) an elf neue Songs, die mit verschachteltem Psychedelic-Pop und experimentierfreudigem Indiepop zu überzeugen wissen und Death Cab For Cutie oder Hot Chip näher stehen als dem Indierock der Gründerzeit des Bombay Bicycle Club.    




Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten es dann doch sein können. Hier noch eine hübsche Synthie-Girlande, dort noch eine keimfreie elektronische Textur – wäre diese Musik ein Krankenhaus, man könnte sich ohne Bedenken einliefern lassen.
Dabei zeigen die vier mit „Eat, Sleep, Wake (Nothing But You)“ durchaus auf, wie der Weg aus der Seichtheit hätte verlaufen können: dezent bratziger Synthie, wuchtig dengelnder Bass, und dann die Gitarren, die den Song in genau jene Indie-Rock-Sphären schießen, die Bombay Bicycle Club längst verlassen haben. Schade eigentlich.
(musikexpress)




Im Opener "Get Up" ist man hautnah dabei, wie die Band sich gerade wieder zusammensetzt. Zum Synthieriff steigen nacheinander dumpfer Bass und krachiges Schlagzeug ein, bis der Opener dann mit sanften Klaviertönen wieder herunterfährt. "Is It Real" schlüpft dann ebenfalls mit so einem, fast schon süchtig machenden Gitarrenriff in den Gehörgang, bevor dann der Titeltrack ganz große Euphorie auslöst. Spätestens da wird klar, dass Bombay Bicycle Club mit den starken Vorabsingles wie "Eat, Sleep, Wake (Nothing But You)" nicht zu viel versprochen haben.
(ego.fm)




Bei aller Zielstrebigkeit kommen auch die Spielereien nicht zu kurz. I Worry Bout You beispielsweise brilliert mit einem sprunghaften Beat, der vielleicht das Mitgehen erschweren mag, dafür aber Faszination ausstrahlt. Oder auch I Can Hardly Speak, das mit kleineren Sound-Spielereien ein bisschen zeigt, woher das „Bombay“ im Bandnamen kommen könnte. Diese experimentellen Anteile lassen aber nicht den roten Faden verlieren, sondern gehören zu dem, wofür die Leute die Band mögen. Was sie natürlich auch für ihre Eingängigkeit tun, wie in einem Track der Güte People People. Klare Gitarrenmelodien, sehnender Gesang und als Gast noch Liz Lawrence, die hier ganze Arbeit leistet.
(monkeypress)


Bombay Bicycle Club unterwegs in Deutschland:
15.03.20 München, Backstage
18.03.20 Berlin, Huxleys
24.03.20 Köln, Live Music Hall
25.03.20 Hamburg, Docks



4 Kommentare:

  1. Es wäre mal wieder Zeit für eine gute britische Band, die mir zeigt warum ich die 90er, was englische Musik betrifft, so mochte. Bombay Bicycle Club sind es nicht.

    5,5

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  2. Anders als erwartet - gefällt mir aber gut. 7,5 Punkte

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