Da unsere (dem Namen nach) Lieblingskünstlerin Rachel Platten nicht pünktlich zur diesjährigen Gerichtseröffnung ein Album vorlegen konn...

Postcards - The Good Soldier


Da unsere (dem Namen nach) Lieblingskünstlerin Rachel Platten nicht pünktlich zur diesjährigen Gerichtseröffnung ein Album vorlegen konnte, starten wir mit drei Künstlern aus Ländern, die hier eher selten vertreten sind. Beginnen wollen wir im Norden Afrikas.

Der beste Songs von Beirut heißt „Postcards From Italy“, also kann sich ein Trio aus Beirut auch gut Postcards nennen, auch wenn ihre musikalischen Einflüsse eher bei Lush, Galaxie 500, Mazzy Star oder Slowdive zu finden sein dürften. Aber zumindest spielten sie schon im Vorprogramm von Zach Condon!

Julia Sabra (Gesang), Marwan Tohme (Gitarre) und Pascal Semerdjian (Schlagzeug)gründeten 2012 in der Hauptstadt des Libanon ihre Band und veröffentlichten bisher einige EPs und ein Album („I’ll Be Here In The Morning“, 2018). Seit 2014 touren Postcards auch zusammen durch die Welt und sind im März auch in Deutschland live zu sehen (Termine unten).

„The Good Soldier“ zeigt auf 9 Songs (plus Field Recording und instrumentalem Zwischenspiel) die Spannweite der Band, die zarten Dreampop mit entrücktem Gesang („Last Resort“) und Shoegaze mit harschen Noise-Ausbrüchen („Dead End“, „Fossilized“) zu kombinieren weiß. 

„The Good Soldier“ ist als LP (180g) und CD am 3. Januar erschienen. 




Der knapp fünfminütige Auftakt „Dead End“ fasziniert mit verzerrt-progressiven Gitarreneruptionen, die Wände einzustürzen in der Lage sind,  futuristischen Synthieflächen und Julia Sabras im Hintergrund schwebender Stimme. Ein Monolith von einem Song also zu Beginn von „The Good Soldier“, das mit „Fossilized“ seine Fortsetzung erfährt, in dem Postcards pittoresk-sanftmütige Strophen in einen pathetisch-opulenten Chorus führen. Julia Sabras entrückte und doch würdevolle Gesangsvorstellung changiert zwischen Melancholie und Erhabenheit. Das Potential zum Indie-Hit besitzt zweifellos „Spiderwebs“, das von Euphorieschüben knapp über zwei Minuten lang nach vorn getrieben wird, den verträumten Part der Band indes nicht ausblendet und mit seiner ansteckenden Keckheit begeistert.
(Sounds & Books)


Postcards unterwegs:
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