Ein neues NIN-Album, diesmal ein Konzeptalbum. Diesmal in den Markt eingeführt mit Hilfe einer aufwendigen Marketingaktion. Markenpflege zu betreiben versteht Trent Reznor. Das zahlt sich in Form einer stabilen Fanbasis aus. Eine echte Entwicklung in der Musik konnte ich über all die Jahre nicht erkennen. Die Alben unterscheiden sich vor allem im Anteil der elektronischen Elemente. Das kann man als Qualitätsmerkmal heranziehen, wobei für NIN i. A. gilt, dass sich ein höherer Anteil an elektronischen Elementen proportional zur empfundenen Qualität des Albums verhält. Falls die „je mehr ‚bumm, zisch, chk’, desto gut“-Regel zutrifft, handelt es sich bei „Year Zero“ definitiv um ein Album, welches sich mit „Pretty hate machine“ und „The downward spiral“ messen kann….
Die meisten Kritiken zum neuen Album bestätigen die Regel:
Sogar der Tonträger selbst macht mit im Verwirrspiel: Er verändert nach ausreichend langer Benutzung sein Aussehen und gibt neue Rätsel auf. Ebenso brechen nach und nach auch all die verschiedenen Schichten und Perspektiven dieser alternativen Realität hervor - und verschwinden wieder. Während zunächst vor allem die rhythmische Prägnanz des Albums in ihren Bann zieht und die Knie schlottern läßt, verblüffen bald die gelenkigen Refrains von "Meet your master" oder "The great destroyer". Dann reiben sich malträtierte Synthesizer, Zahnarztbohrergitarren und andere Geräuschkaskaden gegeneinander wie tektonische Platten, und der Parasympathikus reagiert mit Angstschweiß und Gänsehaut. Man sträubt sich mit "Me, I'm not", zittert im Takt mit "The warning" und erschaudert zur brillanten Zweifelhymne "In this twilight". Als man längst Teil der Geschichte geworden ist, stellt der abschließende Schaltkreisgospel "Zero-sum" gleich das ganze Dasein in Frage. Was ist richtig, was ist falsch? Wem kann man noch trauen? Ständig ertappt man sein Unterbewußtsein bei der Suche nach greifbaren Erklärungen, nach Hilfe, nach Rettung. Doch die meisterliche Choreographie von Klängen, Stimmen und Rhythmen gestattet immer nur kleine Einsichten. Wie beim heimlichen Blick durchs Schlüsselloch. Der war immer schon der spannendste.
(www.plattentests.de)
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AntwortenLöschenich mochte diese Musik, die mittlerweile sicherlich schon mehrere Male den Namen gewechselt hat, schon nicht wirklich als sie noch Industrial hieß und auch heute erreicht mich da wenig. In einem Spannungsfeld, das zwischen "In der Ferne erahne ich eine Melodie, die mir gefallen könnte" und Körperverletzung kreist, hab ich allerdings auch nicht viele Angriffspunkte.
AntwortenLöschenWer's mag
3,5
Ich mag es und sehe die in der Vorstellung zitierte Regel als bestätigt an... komme aber noch auf keine Ergebnis...
AntwortenLöschenNIN bzw. Trent Reznor können bei mit einfach nichts verkehrt machen.... somit bleibt mir nichts anderes übrig als 8,5 Punkte zu vergeben.
AntwortenLöschenIch finde NIN haben nicht nur bei Marcell sondern überhaupt nichts verkehrt gemacht. 9 Punkte
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