plattentests.de sagt: Sie sind jetzt schon geadelt. Wurden von Bruce Dickinson höchstpersönlich in dessen Radiosendung auf BBC gefeaturet, laufen sowieso schon fleißig im TV, sehen ganz fesch so aus, wie man sich eine Rockband dieses Jahrtausends in etwa vorstellt und sind außerdem von der Insel. Hyyyyyyyyyyyyyyyyyyype! Dabei ist das gar nicht mal so. Hat von LostAlone hier wirklich schon jemand gehört? Du vielleicht? Du? Was ist mit Dir? Eben drum. Mit eher mittelschwerem Tamtam schlägt nun nach einer EP ihr Debütalbum hier auf. Einfach so. Nicht mal fertig gemastert. Frech ist das - oder einfach nur selbstbewusst. Und dazu haben sowohl der Vertrieb, wie auch LostAlone schon schon einige Gründe für.
Weil: Die Songs, die auf "Say no to the world" (hui!) drauf sind, die stehen mitunter durchaus für sich. "Unleash the sands of all times" gibt's bei YouTube. Prima, jetzt weiss auch schon jeder, woran man bei LostAlone ist. Um ganz knackige Gitarren herum werden bei ihnen Hymnen gezimmert, die ebenso im Saft stehen. Eine Sowas-Rock-Strophe wird mal lauter ("Elysium"), mal leiser ("Ethereal") auf den Refrain hingearbeitet, und dann singen alle mit. Wetten, dass?!
Recht spannend bleibt's deshalb, weil die mehrstimmige Komponente gut arrangiert ist, weil nichts, aber wirklich gar nichts die stylischen Bügelfalten aus den Riffs'n'Licks rauskriegt, und auch die Posen sitzen, die es für sowas einfach braucht. Ja, Posen. Die Understatement-Nummer ist "Say no to the world" nämlich nicht. Sondern mit breiter Brust gespielt, als ob man gleich mit dem Debüt die ganz unbedingt größte Rockplatte aller Zeiten einspielen wollte. Diese jungen Wilden. Wer will's ihnen verdenken, wenn das schon seit Generationen zum guten Ton gehört?
Spaßig ist das meistens schon ziemlich. In "Genevie" lassen LostAlone ihre Sechssaiter auch mal ordentlich draufloskreischen, "Unleash the sands of all time" ist endlich mal wieder ein gut gewählte Single, der Chorus von "Predators in a maze" ist zum Heulen schön, und ganz am Ende fährt das epische "Standing on the ruins of a beautiful empire" zwischen dem Natürlich-Mitsing-Refrain und Überlänge immer wieder ein paar noisige Widerhaken aus. So sieht's dann aus mit LostAlone. Wenig Hype, ganz vielversprechend und: überdurchschnittlich viel gute Musik.
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8,5 Punkte
AntwortenLöschenGerade wenn der zweite Teil der Platte droht langweilig zu werden, kommt der Hammer-Schlußsong. 7,5 Punkte.
AntwortenLöschenMein Urteil muss ich einer Revision unterziehen, kann sein dass ich zu tief gegriffen habe. Demnächst mehr dazu an dieser Stelle.
AntwortenLöschenNa, habe ich doch gesagt! ;)
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