mich würd es echt mal interessieren, ob man nicht, würde man den deutschen Hintergrund insbesondere das Spiesbürgerliche Koblenz nicht kennen, nicht durchaus das ein oder andre Lied (z.B. Everyone safe oder Me & my shadow) gar nicht mal schlecht finden würde .
Ich habs versucht, echt. Vor dem Hören dachte ich: "Muss eine Band, nur weil sie hier aus Koblenz ist, generell schlecht sein?" Nach dem Hören dachte ich dann: "Muss eine Band, nur weil sie wie Placebo klingen, automatisch gut sein?" 4 Punkte
P.S. Ich bin gespannt, ob der Koblenzer Lokalpatriotismus hilft und Axel und Florian hohe Noten posten werden.
P.P.S. Bitte einmal den Refrain von "Moonpigs" anhören - klingt wie "Running Up That Hill" von Kate Bush, und wer hats gecovert? Klar, Placebo.
Ich habe mich mal bei i-tunes sehr lobend zu diesem Album geäußert. Mit etwas Abstand muss ich nun aber etwas zurückrudern, denn ich habe mir mal die alten Alben angehört und letzlich wird immer wieder der gleiche Bubblegum-Refrain durchgekaut. Außerdem kommt bei mir der ungute Verdacht auf, daß sie sich härter gebärden,als sie sind. Troztdem:Ein paar gute Songs gibt es. Neben den von euch schon genannten, gefällt mir:"Armory",das erinnert an Nirvana. Ansonsten stimmt es natürlich: Hier riecht (oder solch ich sagen mieft?) fast alles nach Placebo. Zeige jetzt mal ein Herz für die Koblenzer:
Pete Fij (Adorable, Polak) hat uns dieses Jahr mit „Complicated“ und dem noch stärkeren „Love’s Coming Back“ zwei Singles beschert, die hoffentlich auf ein Album im neuen Jahr hinweisen. Konzerte in Deutschland, gern auch wieder in unserem Wohnzimmer , stehen natürlich auch auf meiner Wunschliste. Wenn man genau hinhört, ist Fij auch als zweite Stimme auf „Turn Back The Tide“ zu identifizieren. Der Song stammt von David Bramwell , der als Autor, Radiomoderator, Podcaster, Teilzeit-Druide, Songwriter und Musiker aktiv ist. Unter dem Namen Oddfellow’s Casino kommt er Dank der aktuellen Veröffentlichung auf mittlerweile 10 Alben. „Four Supernaturals Crossing A River“ bietet einerseits die zu erwartende Mischung aus atmosphärischem Dreampop, pastoralem Folk und melancholischem Psychedelic-Pop, die man vermutlich zeitlich eher in den 70er Jahren verorten würde, und andererseits gewagten Experimenten: gleich drei der nur sieben Songs bewegen sich im acht bis neun Minuten-S...
Von der Theaterproduktion- und Konzeptalben erprobten Band Woods Of Birnam konnte man bei dem Albumnamen „Solaris“ schon im Vorfeld vermuten, dass es sich bei dem Titel um den philosophischen Science-Fiction Roman von Stanisław Lem aus dem Jahre 1961 handelte, der u.a. auch schon von Steven Soderbergh 2002 verfilmt wurde. Schauspieler und Sänger Christian Friedel brachte den Roman nun auf die Bühne und seine musikalischen Mitstreiter - Uwe Pasora (Bass), Philipp Makolies (Gitarre), Christian Grochau (Schlagzeug) und Neuzugang Onno Dreier (Keyboard) - dazu, den passenden Soundtrack zu komponieren und einzuspielen. Der Trackliste konnte man bereits einerseits entnehmen, dass der ein oder andere Titel (aufgrund der Kürze bzw. der großen Anzahl insgesamt) ein Instrumental sein würde und andererseits, dass Friedel nicht nur auf Englisch sondern auch auf Deutsch singen würde („Symmetriaden“, „100 Schlüssel“). Passend zum Thema bieten die 15 vielfältigen Titel in 45 Minut...
Rennen Levin, Leon und Luca im Endspurt noch an die Spitze unserer Jahrescharts? Oder geht es für sie vielmehr darum, eine bestimmte Punkte-Hürde zu überspringen, beispielsweise die von 6,333, welche genau der Wertung entspricht, die Sparkling hier vor zwei Jahren mit „ We Are Here To Make You Feel “ erreichten? Vielleicht spurten sie auch vor in Richtung Dancefloor und hoffen, das wir ihnen folgen, um gemeinsam zu deren Musik tanzen? Oder eilt das Kölner Trio zu seinem Date mit Jens Moelle und İsmail Tüfekçi von Digitalism, mit denen sie „Two Lovers (Liebe die uns vereint)“ und „Keep Running“ aufnahmen? Oder haben Levin Krasel, Leon Krasel und Luca Schüten einfach immer Hummeln im Hintern, wie ihre energetische Mischung aus Indierock und Elektropop vermuten lässt? „ We “ bietet 10 Songs in knapp 29 Minuten und ist als LP ( yellow transparent Vinyl ) erhältlich. „Two Lovers (Liebe Die Uns Vereint)“ und „Keep Running“ sind auch die tanzbarsten Tracks der Platte, bei der Sp...
19 Jahre Wartezeit zwischen zwei Alben - da dürfen sich Jim und William Reid nicht beschweren, wenn wir mit dieser Revision und unseren Glückwünschen einen Monat verspätet kommen. Denn am 18.11.1985 wurde "Psychocandy", das Debürtalbum von The Jesus And Mary Chain, veröffentlicht. Nachträglich alles Gute zum 40. Geburtstag! "Psychocandy" 1985, Blanco y Negro Records (14 Songs, 38:55 Minuten) Dirk: Was für eine gute Idee, den Sound von The Velvet Underground, The Shangri-Las, The Stooges und Einstürzende Neubauten aufeinander krachen zu lassen. Was für eine schlechte Idee, Creation Records nach der ersten Single zu verlassen, um zu Blanco Y Negro Records (WEA) zu wechseln und „Upside Down“ dann nicht mit aufs Debütalbum zu nehmen. Das hätten die Gebrüder Reid nur toppen können, wenn sie ursprünglich auch auf „Some Candy Talking“ verzichtet hätten… Was für ein Glück, dass ich The Jesus And Mary Chain schon mehrmals live sehen konnte (im Gegensatz zu einem Plattenri...
Seit Will Toledo (33 Jahre, 13 Alben!) sein Schlafzimmer-Projekt Car Seat Headrest in eine richtige Band verwandelte, steht die Frage im Raum: Wie geht es weiter mit der Teenage Angst, wenn man selbst kein Teenager mehr ist? Fünf Jahre nach dem letzten Album "Making a door less open" (COVID-19 und Folgeerkrankungen haben Toledo arg gebeutelt) liefert er nun die Antwort: " The scholars " ist eine Rock-Oper, ein konzeptuelles Epos, das sich über mehr als 70 Minuten Laufzeit ausbreitet und sich an einem fiktiven Universitäts-Campus ("Parnassus University") abspielt. Aus Teenage Angst wird also College-Leben. Die Platte teilt sich klar in zwei Hälften: Der erste Akt präsentiert sich noch relativ zugänglich und liefert den erwarteten leicht verschrobenen Indierock mit den eingängigen Riffs und der lyrischen Dichte, für die Car Seat Headrest bekannt sind. Mit dem Ende des ersten Teils wird der Hörer allerdings in die großformatige, theatralische Odyssee des zw...
Vermutlich sitze ich zu wenig auf Pferdesatteln, um Country und Americana zu verstehen oder gar zu lieben. Es gab hier vor Gericht in der Vergangenheit dazu sogar schon die eine oder andere heißere Diskussion. Die wird es m. E. im Zusammenhang mit " Caveman wakes up " nicht geben müssen, handelt es sich doch im eine ziemlich perfekte Mischung aus Folk und Indierock. Friendship aus Philadelphia sitzen ruhig in der Ecke einer schlecht beleuchteten Kneipe, nicken dir kurz zu und erzählen dir dann, wenn du dich dazugesetzt hast, die besten Geschichten des Jahres. „Caveman wakes up“ ist genau so ein Album: Ein Meisterstück der Entschleunigung. Dan Wriggins, der Kopf der Bande, hat eine dieser Stimmen, die man sofort unter Tausenden wiedererkennt. Ein knarziger Bariton, der immer so klingt, als wäre er gerade erst aufgestanden oder würde gleich wieder ins Bett gehen. Musikalisch ist das fünfte Album der 2015 gegründeten Band pures Understatement. Man könnte es Alt-Country ...
Der Sänger der Editors macht vieles ähnlich wie der von The Slow Show, aber einiges deutlich besser. Sowohl Tom Smith als auch Rob Goodwin veröffentlichten dieses Jahr ihre ersten Soloalben und setzten dabei hauptsächlich auf intime, akustische Balladen. Dabei geriet „ Peekaboo “ etwas langweilig, ließ Drama, Kitsch und Pathos vermissen und musste sich tatsächlich hinter den fünf Album von The Slow Show verstecken. „There Is Nothing In The Dark That Isn’t There In The Light“ lässt mit Sicherheit zwei Editors Album hinter sich („EBM“ (2022) und „In This Light And On This Evening“ (2009), um genau zu sein). Tom Smith konzentriert sich nicht nur auf die Akustikgitarre, sondern pointiert einige Songs geschickt mit Streichern („Life Is For Living“) oder Piano („Endings Are Breaking My Heart“). Durch „Lights Of New York City“ weht eine einsame, jazzige Trompete, „Leave“ hätte auch als Ballade zusammen mit den Kollegen von den Editors auf einem ihrer nicht von Gothic Rock, Dar...
Es führt kein Weg dran vorbei, weder verschweigen noch ignorieren funktioniert, also müssen wir uns der Tatsache stellen: „Då Som Nu För Alltid“ ist das zwölfte und letzte Album von Kent . Wenn ich dieser traurigen Tatsache schon ins Auge sehen muss, dann ist heute ein guter Tag dafür, denn ich steige in einen Flieger in die schwedische Heimat der Band. Eigentlich bin ich dann einige Monate zu früh in Stockholm, denn die Abschiedstournee von Kent findet erst in den letzten Monaten des Jahres statt - leider nur in Skandinavien und die Tickets waren schneller ausverkauft, als dass ich einen winterlichen Konzertreise-Entschluss fassen konnte. Warum nur Skandinavien? Ein Blick auf die Chart-Platzierungen von „Då Som Nu För Alltid“ gibt die Erklärung: Dänemark #13, Finnland #3, Norwegen # 5 und Schweden #1. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als in der nächsten Woche die neu aufgelegten Schallplatten von Kent in Stockholm zu kaufen und Konzerte von Sigu...
Ebenfalls seit dem 5. Dezember in den Plattenläden oder im Idealfall vom Nikolaus als CD oder LP ( transparent Vinyl oder red Vinyl ) in eure Stiefel gesteckt worden: „ New Year’s Eve “, das neue Album von Nick & June . Bereits vor knapp einem Jahr wurde mit dem Titelsong die erste Single aus „New Year’s Face“ veröffentlicht, der im Verlauf des Jahres weitere folgten: „Dark Dark Bright“, „Crying In A Cool Way“, „The Boy With The Jealous Eyes“, „Husband & Wife“, „Anthem“ und „2017“. In die Entstehung des Albums waren mehrere international bekannte Künstler*innen involviert: Mit dem Grammy-prämierten Peter Katis (The National, Interpol, Death Cab For Cutie), der die Songs an der US-Ostküste aufnahm, produzierte und mischte, erfüllten sich Nick Wolf und Suzie-Lou Kraft einen Wunsch, da sich viele seiner Alben unter ihren persönlichen Lieblingsplatten befinden. Doch damit nicht genug: Die Bläser auf „Dark Dark Bright“ stammen von Kyle Resnick und Ben Lanz, die live The National ver...
Auch der Dezember bringt noch einige neue Platten, unter anderem „ Unclouded “, das vierte Album von Melody’s Echo Chamber . Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich die 38-jährige französische Musikerin Juliana Melody Prochet. Prochet kombiniert auf den 12 Songs ihre Liebe zum samtweichen Sixties-Psychedelic-Pop sowie ätherischem Dreampop und bestückt diese mit trippigen Beats, schwelgenden Streichern sowie gehauchtem und gesäuseltem Gesang. Songtitel wie „Eyes Closed“, „Childhood Dream“ und „Flowers Turn Into Gold“ scheinen da recht passend - recht überraschend ist, das der längste der Songs lediglich 3:18 Minuten läuft, so dass „Unclouded“ nach einer halben Stunde bereits sanft an einem vorbei gezogen ist. Das über Domino Records veröffentlichte Album gibt es seit dem 5.12. als CD und LP ( black Vinyl mint Vinyl, light rose and mint Splatter Vinyl ). Unclouded takes her airy vocals and baroque dreampop into brighter terrain. Some tracks have a 90s vibe, reminiscent of Saint ...
7 Comments
ich muss sie ja erstmal ausguebig hören ,-)
AntwortenLöschenEigentlich hätte dieser Post Florians Premiere sein müssen, schließlich ist er ein echter "kowelenzer Schängel".
AntwortenLöschen;-)
mich würd es echt mal interessieren, ob man nicht, würde man den deutschen Hintergrund insbesondere das Spiesbürgerliche Koblenz nicht kennen, nicht durchaus das ein oder andre Lied (z.B. Everyone safe oder Me & my shadow)
AntwortenLöschengar nicht mal schlecht finden würde .
Ich habs versucht, echt. Vor dem Hören dachte ich: "Muss eine Band, nur weil sie hier aus Koblenz ist, generell schlecht sein?"
AntwortenLöschenNach dem Hören dachte ich dann: "Muss eine Band, nur weil sie wie Placebo klingen, automatisch gut sein?"
4 Punkte
P.S. Ich bin gespannt, ob der Koblenzer Lokalpatriotismus hilft und Axel und Florian hohe Noten posten werden.
P.P.S. Bitte einmal den Refrain von "Moonpigs" anhören - klingt wie "Running Up That Hill" von Kate Bush, und wer hats gecovert? Klar, Placebo.
5,5 punkte
AntwortenLöscheneveryone Safe find ich immer noch den Knaller und der Rest ist nicht so schlecht, wie er oft geredet wird
AntwortenLöschen6
Ich habe mich mal bei i-tunes sehr lobend zu diesem Album geäußert.
AntwortenLöschenMit etwas Abstand muss ich nun aber etwas zurückrudern, denn ich habe mir mal die alten Alben angehört und letzlich wird immer wieder der gleiche Bubblegum-Refrain durchgekaut.
Außerdem kommt bei mir der ungute Verdacht auf, daß sie sich härter gebärden,als sie sind.
Troztdem:Ein paar gute Songs gibt es.
Neben den von euch schon genannten, gefällt mir:"Armory",das erinnert an Nirvana.
Ansonsten stimmt es natürlich:
Hier riecht (oder solch ich sagen mieft?) fast alles nach Placebo.
Zeige jetzt mal ein Herz für die Koblenzer:
Wohlwollende 7 Punkte.