Erstaunlich, dass Joerg bei seinem eigenen musikalischen Output auch noch Zeit findet, um andere Alben zu hören. Hier hat es aber funktioniert und das sind seine Worte:
In große Fußstapfen zu treten, ist eine komplizierte Angelegenheit. Noch ein wenig komplizierter wird es, wenn es die eigenen Fußstapfen sind. Auf der einen Seite stellt sich die Frage, ob der eine Fußabdruck auch wirklich deckungsgleich ist mit dem anderen. Auf der anderen Seite die, ob man am Ende vielleicht im Kreis gelaufen ist.
Ekki Maas, seines Zeichens Studiobetreiber auf dem Kölner Eigelstein sowie Bassist und musikalischer Dreh- und Angelpunkt der Gruppe Erdmöbel, beantwortet besagte Fragen mit ja, nein und einem - ganz pragmatisch „Soloalbum“ betiteltem - Soloalbum.
Musikalisch bleibt Ekki Maas sich beziehungsweise dem Mikrokosmos Erdmöbel treu: Auf den ersten Blick einfache Melodien mit zuweilen mehr als nur latentem Byrds- und Beatles-Einschlag treffen auf eine Produktion, die sich in Ekki-typischer Vintage-Manier warm und weich um die elf Songs auf „Soloalbum“ schmiegt. So weit, so retro, so erwartungsgemäß schön.
Textlich wiederum wagt Ekki Maas den wichtigen Schritt aus dem Schatten der oft verworrenen Lyrik von Erdmöbel-Sänger Markus Berges und beobachtet, reflektiert, kommentiert und erzählt vergleichsweise klar und schnörkellos. Diesen sehr linearen Erzählstil kann man durchaus mögen. Mich als Kind der Hamburger Schule holt er allerdings nicht komplett ab, was aber viel mehr eine Frage der Sozialisation des Rezensenten sein dürfte, als der Qualität der Geschichten.
Am Ende des Tages ist Ekkis Soloalbum eine kurzweilige Platte mit tollen Songs, die den Spagat zwischen eingängig und anspruchsvoll mit der guten alten Erdmöbel-Rezeptur meistert. Das überrascht alles nicht sonderlich und ist genau deshalb so gut.
Axel gibt 6.5
AntwortenLöschen"Pushtanapp" und "Lasst sie alle rein" finde ich wirklich stark. 6,5 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte
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