„Im Gebüsch“? Das ist doch eher ein brennender Dornbusch!
Und was verkündet er? Das vollständige Lineup des Cologne Popfestes!
Am Freitag, 19.April 2024, werden im Gebäude 9 in Köln drei Bands aus Deutschland, Griechenland und Schweden auftreten: Die Zärtlichkeit, Ta Toy Boy und Shout Out Louds.
Der Samstag, 20.04.24, wird fast fest in britischer Hand sein: Blueboy, Hadda Be, Jetstream Pony und My Life Story. Hinzu kamen letzte Woche noch die Bestätigungen von Pale Lights (USA) und eben Adreas Dorau.
Der in Hamburg lebende Musiker wird im April vermutlich auch seine beiden Hits „Fred vom Jupiter“ (1982; #21 in Deutschland) und „Girls In Love“ (1997; #9 in Frankreich) im Gepäck haben und sicherlich den ein oder anderen Song aus seinem neuen Album „Im Gebüsch“ präsentieren. Darauf bewegt er sich auf 13 Songs zwischen simplen NDW-Sounds, repetitivem 90ies Elektro-Pop und eingängigem Synthpop, singt erstmals auch auf Englisch („Mein englischer Garten“) und hat den ein oder anderen Gast (u.a. Güner Künier und JJ Weihl (Discovery Zone, Fenster) oder Brezel Göring (Stereo Total)) an Bord.
„Im Gebüsch“ wurde über Tapete Records als CD, limitierte Doppel-CD und LP (black Vinyl) letzte Woche an Andreas Doraus 60. Geburtstag veröffentlicht.
Einigermaßen Pet-Shop-boyig kommen die 13 Stücke auf IM GEBÜSCH daher, sie zeigen, wo die 90er den Most holten. Hilfe kam dabei vom Produzenten, Musiker und Komponisten Zwanie Johnson, der in der Vergangenheit als Solokünstler selbst schon Großes vorgelegt hat. Die 13 Stücke, wie etwas das tolle „Es ist nur Musik“, entstanden teils in Kooperation mit befreundeten Künstlern (Brezel Göring, Wolfgang Müller, Carsten Friedrichs u.a.).Immer reicht ein Satz, ein Soundzitat, um Welten und Abgründe sichtbar zu machen. Offensichtliche Bösartigkeiten sucht man vergebens, und doch evoziert gerade Doraus Rumpelstilzchen-Gesang beim Hörer stabile Wut auf Verhältnisse und Ungerechtigkeiten. Altersmilde ja, aber getanzt mit einem kühlen Bier in der Hand.
Das neue Album „Im Gebüsch“ ist geprägt vom für Dorau so typischen Sound. Wiederkehrende Harmonien. Kurze Lieder, die mit wenig Text auskommen - im Zentrum steht der Refrain. Eingängige Rhythmen begleitet von Zeilen wie „Auf der Weidenallee, mit einem Becher Kaffee“ werden so zu Ohrwürmern. Auch wenn manches auf den ersten Blick simpel wirken könnte, so verbirgt sich dahinter eine für Dorau charakteristische fröhliche Traurigkeit - so wie in „Die Welt ist ein seltsamer Planet“, „Ich sein“ oder „Die Vergangenheit war gestern wieder da“.
Axel gibt 6.5
AntwortenLöschenNicht gerade mein liebster Act beim Cologne Popfest... 6 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte
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