Im Mittelpunkt wird „Midpoint“ genau so wenig bei Platten vor Gericht stehen wie „ The Wave “ mit guten Wertungen überspült wurde. Nur 6,167...

Tom Chaplin - Midpoint


Im Mittelpunkt wird „Midpoint“ genau so wenig bei Platten vor Gericht stehen wie „The Wave“ mit guten Wertungen überspült wurde. Nur 6,167 Punkte gab es 2016 für das Solo-Debütalbum des Sängers von Keane, so dass der weihnachtliche und mit Cover-Versionen geschmückte Nachfolger „Twelve Tales Of Christmas“ bei uns gar nicht unterm Baum lag.

Da Tom Chaplin aber bei der aktuellen Ausgabe der englischen Version von „The Masked Singer“ als Pudel Humor bewies und Elton Johns „Rocketman“ mit Hundegeheul anreicherte und Tom Jones „What’s New Pussycat?“ sang, darf er sich auch hier noch einmal den Urteilen der Jury stellen.

Bei einem Blind Date hätte „Midpoint“ vermutlich für weniger Rätselraten gesorgt als seine Poodle-Rolle in der TV-Sendung, denn der warme, balladesque Piano-Plätscher-Pop von „All Fall Down“ oder „Rise And Fall“ oder „Gonna Run“ oder oder oder hätte vermutlich schnell auf die Spur zu Keane geführt. „Black Hole“ überrascht mit säuselndem Gesang, Kinderlachen, Orchesterklängen und hier darf balladesque auch durch beatlesque ergänzt werden. Schön auch, wenn das Album bei „Stars Align“, „Gravitational“ und „Cameo“ wenigstens etwas an Fahrt aufnimmt. 

„Midpoint“ ist mit seinen 13 Songs um mindestens 3 Balladen zu lang geraten, bis zum abschließenden „Overshoot“ sollte man aber durchhalten. Das Album kann Freunden von Keane, Elton John, James Blunt oder Gary Barlow empfohlen werden.


 


Tom Chaplin singt mit melancholischer hoher Stimme zu sanften Pianomelodien und sphärischen Klängen. Der Opener “All Fall Down” bringt ein Klavier und sanfte Streicher. Wie ein entspannter Erzähler füllt der Sänger den filigranen Rhythmus von “Rise and Fall”. Futuristische Klänge und Lautmalereien umstreichen “Black Hole”.
Chaplin lässt sich Zeit für seine Songs. Keine Dreiminüter, sondern Tracks meist von fünf Minuten Länge. Dieser Platz in den Songs ist wichtig, denn so erreichen Sprache und Gesang ganz neue Dimensionen. Das Album ist wehmütig, nachdenklich und absolut einnehmend.





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