„It’s Me On The Dancefloor“ lautet der erste Titel (und offensichtlich auch das übergeordnete Motto) auf dem fünften Album von My Brightest Diamond. Die Singer/Songwriterin und Multi-Instrumentalistin Shara Nova verschiebt ihren Artpop deutlich in Richtung Dance, so dass der Diamant, der hier glitzert, eher einer Discokugel gleicht und My Brightest Mirrorball auf der Plattenhülle Dank „Champagne“ oder „You Wanna See My Teeth“ auch gerechtfertigt wäre.
Dass My Brightest Diamond nicht erst jetzt durch die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Anthony „The Twilight Tone“ Khan (Gorillaz, Common, Kanye West) ihren Hang zu Beats und Elektronik entdeckt hat, belegen ein Remix Album sowie zahlreiche EPs mit überarbeiteten Versionen ihrer Songs. So deutlich wie auf „A Million And One“ ist dieser auf ihren regulären Alben aber noch nicht ausformuliert worden.
Im Eröffnungssong „It‘s Me On The Dancefloor“ findet Nova sich zwar auf einer Tanzfläche wieder, fühlt sich dort aber trotz der sie umgebenden schwitzenden Menschenmenge einsam. Im Abschlusssong „White Noise“ wechselt sich ein direkt auf die Hüfte zielender Funk-Bass mit einem bedrohlich knurrenden Synth-Bass ab – bis im Outro alles im Chaos des titelgebenden weißen Rauschens weggewaschen wird.
„Champagne“ klingt oberflächlich wie eine hedonistische Party-Hymne, ist aber eigentlich pure Selbstermächtigung mit einem starken Mantra: „I will not cry.“ Aggression, Katharsis und Schönheit gehen auf „A Million And One“ Hand in Hand, manchmal in Sekundenbruchteilen. Das Ergebnis ist vielleicht nicht ganz rund, vielleicht ein bisschen schrullig – strahlt aber vom Anfang bis zum Ende ein faszinierendes Glänzen aus.
(byte.fm)
Bereits im Opener „It’s Me On The Dancefloor“ vermählt sie die ätherische Note ihrer Ausnahmestimme mit einem trocken pumpenden Beat und funkigen Gitarren-Stakkati, um dann mit Stücken wie dem bratzigen „Champagne“ oder dem geschliffen nach vorn strebenden „Supernova“ (musikalisch sicher keine Oasis-Verweise) zu einer Tanzbarkeit zu finden, die auch technoide Überwältigungsmittel wie den Drop nicht ausschließt. Steht ihr ausgezeichnet!
(musikexpress)
Sperrig und eingängig zugleich mischt sie Elektronik mit analogen Instrumenten. Tanzbarer Pop trifft auf Avantgarde. Folk trifft auf Alternative. Immer dominierend die immense Bandbreite der Stimme. (…)
Abwechslung ist bei My Brightest Diamond Designprinzip. Das Limit wird noch ausgelotet. Stimmungswechsel innerhalb von Sekunden. Lieblich harmonisch, tanzbar motivierend, dramatisch getragen, düster drohend. Ein schönes Wechselbad, die gute Laune überwiegt.
(Musikblog)
Nicht meine Tanzflächenbeschallung. 5 Punkte
AntwortenLöschenWenn man nach meinen Reisekilometern zu MBD-Konzerten dieses Jahr geht, sollte dies eigentlich mein Lieblingsalbum 2018 sein. Ist es aber so gar nicht, leider. Auch eher so 5 Punkte.
AntwortenLöschenDu machst uns neugierig auf die Kilometeranzahl und das Album des Jahres, Gudrun.
AntwortenLöschenEntschuldigung, ich habe das ganz in meine eigenen Gedanken versunken geschrieben... Die Kilometer ergeben sich aus drei Konzertfahrten im Januar nach Antwerpen, im August nach Hamburg und im November nach Lille. Und das war auch jeweils richtig schön, aber vielleicht ist auch deshalb die Meinung zu der Albumfassung so besonders enttäuscht von meiner Seite.
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