Nahezu ohne Vorwarnung (und definitiv ohne Vorladung) gibt es seit Freitag ein Soloalbum von Elena Tonra, der Sängerin,...

Ex:Re - Ex:Re



















Nahezu ohne Vorwarnung (und definitiv ohne Vorladung) gibt es seit Freitag ein Soloalbum von Elena Tonra, der Sängerin, Gitarristin und Songwriterin von Daughter. Das Pseudonym Ex:Re leitet sie von den Begriffen „regarding ex“ und „X-Ray“ ab und steht symbolisch für einen Blick in ihr Innerstes nach einer gescheiterten Beziehung. Eine Abkehr vom melancholischen Sound von Daughter muss man hier also nicht erwarten. 

„Ex:Re“ ist über 4AD erschienen, aber leider bisher nur digital. Das Komponieren zog sich über den Zeitraum eines Jahres hin, während die Aufnahmen, an denen der Haus- und Hof-Produzent von 4AD, Fabian Prynn, am Schlagzeug und der Cellistin Josephine Stephenson beteiligt waren, nur einige Monate dauerten. 

Als erste Single wurde „Romance“ ausgewählt, eine sanfte, schwermütige Ballade im Stil von Daughter, die mit elektronischen, tanzbaren Beats kombiniert wurde: 




Das macht Ex:Res Musik zwar zu einem Fall für nur gewisse, hier melancholische, Stunden, an der Umsetzung dieser Herbstmusik gibt es aber ganz und gar nichts zu meckern.
Im Gegenteil, „Ex:Re“ geht stellenweise gelungener unter die Haut als Tonra mit ihrer Hauptband, wo ich manchmal den Jammer-Bogen als zu überspannt empfinde. Hier nämlich hat alles seinen richtigen Platz.
Vor allem die Instrumentierung sorgt in unaufdringlicher, gleichzeitig abwechslungsreicher Manier für einen spannenden Boden, auf dem sich Tonra stimmlich überzeugend auszutoben versteht.
Es ist das richtige Maß an Empfindsamkeit, das Ex:Res Debüt gelungen macht – und wahrscheinlich auch ein wenig das Timing: Es ist die beste Jahreszeit für sensible Musik.
(Musigblog)

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