Als ich Anfang des Jahres, vermutlich durch ein Mix-Tape auf der sehr empfehlenswerten Seite 8tracks, auf die Band The Rural Alberta Advantage stieß, war das vermutlich der beste Zeitpunkt, die drei Kanadier kennen zu lernen. Das Album Hometowns aus dem Jahre 2008 (bzw. dessen Re-Release über Saddle Creek) wurde besorgt und war der ideale Appetizer für das zwei Monate später erscheinende neue Werk Departing (ebenfalls Saddle Creek) und das weitere zwei Monate danach stattfindende Konzert im rammelvollen Kölner Blue Shell. Unser Kollege Oliver vom Konzerttagebuch hat die Band in Paris erlebt und konzentriert sich in seinem Bericht anfangs wie gewohnt auf die wirklich wichtigen Dinge, bevor er dann auch ein paar Worte zur Musik findet:
Meine Augen konnten nicht von der bildhübschen Keyboarderin lassen! Was für eine Zuckerschnitte! Rehaugen, feinste Gesichtszüge und ein Lächeln, mit dem sie Eisberge zum Schmilzen bringen könnte. Ein Girl zum Verlieben! Wie ein Wirbelwind huschte sie über die Bühne, spielte Tambourin, Glockenspiel und Orgel und stellte ihre beiden männlichen Kollegen optisch klar in den Schatten. Aber auch die Männer wussten auf ganzer Linie zu überzeugen. Mit seiner leicht rauchigen Stimme intonierte der fast kalhköpfige Nils Edenloff mit einem höllischen Drive die Lyrics der famosen Songs, die von den beiden Alben Hometowns und dem Neuling Departing stammten. Und der dreitagebärtige Drummer Paul Banwatt trommelte mit einem solch rasanten Tempo und einer solchen Hingabe, das man sich fragte, wie der diese Geschwindigkeit über eine Stunde halten konnte, ohne zu kollabieren.
Wie bildhübsch die Keyboarderin ist kann man hier nachprüfen:
The Rural Alberta Advantage waren lange Zeit ein Insider-Tip für Freunde rumpeligen Indierocks, pop-verliebten Folks und nervöser Zuckungen. Mit ihrem Debüt konnten sie viele Anhänger gewinnen, releasten sie es doch über das renommierte Saddle-Creek-Label. Und da das Debüt bei Presse und Publikum wirklich gut ankam, schieben sie nun den ähnlich gepolten Nachfolger "Departing" nach: Etwas aufgekratzter, rumpeliger wirken die drei Freunde darauf. Die Melodien verstecken sich hinter den stoischen Drums, den schrammeligen Gitarren und der immer etwas nörgeligen Stimme von Frontmann Nils Edenloff. "Departing" ist daher weniger offensichtlich, weniger leicht zugänglich, vielleicht einfach etwas zickiger als der große Bruder. (plattentests.de)
Das entscheidende Element, das den eingängigen Indie Pop des kanadischen Trios von anderen Bands abhebt, das Salz in der Suppe, die Sahne auf dem Kuchen, ist die krächzend-zerbrechliche Stimme von Sänger und Gitarrist Edenloff, der vom Perkussionisten Paul Banwatt und der Multiinstrumentalistin und Backvocalistin Amy Cole begleitet wird. Wenn Edenloff in „Under The Knife“ über den typisch warm-wohligen Sound der Band träumerisch-schwelgend singt „My love is gonna hold you tight“ und dann im Mittelteil des Songs Glockenspiele einsetzen, dann ist das nicht kitschig, sondern einfach schön. (crazewire.de)
9 Punkte
AntwortenLöschenMein Namensvetter ging hier in die Vollen, ich fand den Vorgänger und die Liveauftritte besser.
AntwortenLöschenTrotzdem:
-7,5- Punkte
Der nasale Gesang ist nicht meins, dennoch:
AntwortenLöschen7 Punkte