In der letzten Woche besuchte ich gleich zwei Konzerte mit Christoph, es ist also an der Zeit die entsprechenden neuen Platten hier vorzustellen.
"Idealistic Animals" lautet der Titel des zweiten Albums von Dear Reader, die uns 2009 mit "Replace Why With Funny" überaus erfreuten. Mittlerweile ist die südafrikanische Band bis auf die Sängerin Cherilyn Macneil zusammengeschrumpft. Die Dame lebt seit 18 Monaten in Berlin, auch der Sitz ihres Labels City Slang, und da gestaltete sich der Kontakt zu den ehemaligen Kollegen Darryl Torr und Michael Wright schwierig. Prägnantestes Stilmerkmal ist selbstverständlich immer noch Macneils helle und klare Stimme, weniger ausgeprägt sind hingegen die eingängigen Melodien auf dem neuen Album. Gingen auf dem Vorgänger noch Songs wie "Bent" und "Dearheart" (und und und) direkt ins Ohr (und wollten es auch nicht so schnell wieder verlassen), so braucht man doch den ein oder anderen Hördurchlauf, bis sich etwa "Monkey (Go Home Now)" oder "Camel (Not Black Or White But camel)" beginnen dort festzusetzen. Erneut wurde die Platte von Brent Knopf (Menomena) produziert, geriet jedoch noch melancholischer und introvertierter und überrascht durch opulentere Arrangements und versteckte Soundschnörkel.
Wer es schlichter liebt, dem sei die limitierte CD-Version empfohlen, beinhaltet sie doch 5 Titel in minimalistischen, akustischen Versionen. Als Beispiel soll hier "Monkey (Go Home Now)" dienen:
"Idealistic Animals" lautet der Titel des zweiten Albums von Dear Reader, die uns 2009 mit "Replace Why With Funny" überaus erfreuten. Mittlerweile ist die südafrikanische Band bis auf die Sängerin Cherilyn Macneil zusammengeschrumpft. Die Dame lebt seit 18 Monaten in Berlin, auch der Sitz ihres Labels City Slang, und da gestaltete sich der Kontakt zu den ehemaligen Kollegen Darryl Torr und Michael Wright schwierig. Prägnantestes Stilmerkmal ist selbstverständlich immer noch Macneils helle und klare Stimme, weniger ausgeprägt sind hingegen die eingängigen Melodien auf dem neuen Album. Gingen auf dem Vorgänger noch Songs wie "Bent" und "Dearheart" (und und und) direkt ins Ohr (und wollten es auch nicht so schnell wieder verlassen), so braucht man doch den ein oder anderen Hördurchlauf, bis sich etwa "Monkey (Go Home Now)" oder "Camel (Not Black Or White But camel)" beginnen dort festzusetzen. Erneut wurde die Platte von Brent Knopf (Menomena) produziert, geriet jedoch noch melancholischer und introvertierter und überrascht durch opulentere Arrangements und versteckte Soundschnörkel.
Wer es schlichter liebt, dem sei die limitierte CD-Version empfohlen, beinhaltet sie doch 5 Titel in minimalistischen, akustischen Versionen. Als Beispiel soll hier "Monkey (Go Home Now)" dienen:
So reihen sich auf "Idealistic animals" elf Songs aneinander, die denen des Debüts kaum nachstehen. Auffallend ist, dass jedes Songtitel-Tier in Klammern einen zur Stimmung des jeweiligen Stücks passenden Zusatz enthält. Der Opener "FOX (Take your chances)" etwa versteckt die großen Gefühle hinter einer minimal gehaltenen Melodie, wobei MacNeil zunächst noch wie eine kühle Beobachterin wirkt. Muss sie aber gar nicht. Schon das stampfende "MONKEY (You can go home)" zeigt Zähne und sorgt mit der Fusion von Dschungelbeats, Klavierklängen und Streichern früh für einen netten Überraschungseffekt.
Auch "WHALE (Boohoo)" wirbelt gewaltig auf, die Harmonika erfüllt ihren Zweck und versetzt den Hörer irgendwo ans Wasser, wo sich MacNeil im Text als riesige Welle über New York legt. Noch nicht verrückt genug? Die Ballade "GIRAFFE (What's wrong with us)" ist trotz lauter Bläser einer der zartesten Songs des Albums, während man bei "ELEPHANT (Hearter)" das Gefühl kaum los wird, dass es sich um eine Zusammenarbeit mit Emilíana Torrini handelt. Doch MacNeil wäre dumm, wenn sie den Titel des Albums nicht allzu genau nehmen würde. Und so steht das merkwürdigste und streitbarste Tier einfach versteckt in der Mitte des Albums: "MAN (Idealistic animal)", ist dem Zerrbild des Menschen gleich ein düsteres, schweres Monster, das alles Leben um sich herum zu zertrampeln droht, auf dass kein anderes Leben neben seinem stehen soll. Ganz schön viel für ein zweites Album. Und doch mag man sich danach nun gar nicht mehr trennen. Zumindesst nicht von dieser komischen MacNeil.
(plattentests.de)
Christophs Bericht vom Konzert in der Frankfurter Brotfabrik findet sich hier, Ursula kontert dort.
Dear Reader live erleben:
22.09.11 Osnabrück, Rosenhof
23.09.11 Bremen, Tower Musikclub
24.09.11 Hamburg, Reeperbahnfestival
26.09.11 Leipzig, Conne Island
27.09.11 Köln, Gebäude 9
30.09.11 Dortmund, Konzerthaus
Einen Konzertbericht aus Weinheim gibt es beim Konzerttagebuch auch... ;)
AntwortenLöschenUnbedingt 9 Punkte. Mein Highlight für 2011. Ein Juwel.
AntwortenLöschenKommt natürlich nicht an das Debüt heran. Allerdings enthält die Platte einige echte Perlen. 7,5
AntwortenLöschenDas Konzert in der Brotfabrik (FfM) hat mir sehr gut gefallen und die Platte läuft häufig - rauf und runter und steht dem ersten Album in nichts nach: 8 Punkte
AntwortenLöschen8,5 Punkte
AntwortenLöschen7,5 Punkte
AntwortenLöschenIch setze meine Punkte doch noch mal rauf: 8,5 Punkte
AntwortenLöschenUnd ich ziehe alles wieder runter mit 6 Punkten. Konzert war aber besser.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenWir waren auch auf dem Konzert in der Brotfabrik, aber für das Album gibt es leider nur 7 Punkte.
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