Ich mag britische Rockmusik, weil ich selten von ihr enttäuscht wurde. Oasis, Primal Scream, Charla...

Kasabian – Velociraptor!








Ich mag britische Rockmusik, weil ich selten von ihr enttäuscht wurde. Oasis, Primal Scream, Charlatans, Stone Roses, Chemical Brothers… alles verlässliche Größen, die aber auch recht vorhersagbare Alben ablieferten. Und dann gibt es da noch Kasabian, die mit ihren ersten drei Alben zwar recht konstante Qualität lieferten, deren Alben man jedoch reines Gewissens als “Bastarde” verschiedenster Genres und vor allem der oben genannten Bands bezeichnen kann. Und gerade in der Gewichtung der musikalischen Zutaten pro Album lag jeweils die Spannung.

Die Vorankündigungen zu “Velociraptor!” ließen großartiges und mächtiges erhoffen. Diese Erwartungshaltung wurde während des ersten Durchlaufs weitgehend enttäuscht. Erst “Switchblade smiles” zeigt die Energie, die ich mir erhofft hatte. Derart ernüchtert konnte ich mich ab dem zweiten Durchgang auf die weiteren Qualitäten des Albums konzentrieren.

“Velociraptor!” fordert den Hörer nicht durch die angekündigte Brachialität sondern durch Vielseitigkeit. Daher ist das Album auch kein ausgestorbener Dinosaurier sondern ein quicklebendiges Chamäleon. Die Band zitiert sich an vielen Stellen selbst und gibt so nach bereits erfolgreichen Alben noch mehr Hörern die Möglichkeit, sich mit Kasabians “Konzept” vertraut zu machen. "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum" war schon stark, aber "Velociraptor!" ist noch schlüssiger. Ich traue Kasbian einen noch weitaus größeren Wurf zu. Spätestens die energiegeladene Live-Show der Band hat mich darin bestärkt.

“Days are forgotten”, “I hear voices”, “Re-wired” und “Man of simple pleasures” sind für mich die Hits des Albums.

CDStarts.de:

Kasabian stehen im Transit. Das macht „Velociraptor!“ deutlich. Wobei die ersten beiden und die letzten beiden Alben dabei eine relativ homogene, für sich stehende Einheit bilden. Das wunderschöne „I Hear Voices“ und „Re-wired“ unterstreichen die gleiche Stärke wie „La Fee Verte“, Kasabian brauchen nicht mehr den ganz großen Rock-Druck um zu brillieren, aber auf ein mit den früheren Mechanismen gänzlich abgeschlossen habendes Werk lassen sie sich noch nicht ein. Dafür ist das Rockstar-Dasein wohl zu schön. Es kann sein das Kasabian für immer in diesem Transit-Bereich verweilen, vielleicht aber erfinden sie sich demnächst tatsächlich neu. Festzuhalten bleibt dennoch, dass Kasabian es mit ihren allumfassenden Rock besser machen als die meisten.

Das Video zu “Days are forgotten”:

KASABIAN - Days are forgotten from AB/CD/CD on Vimeo.


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