Den Plattentitel einem Gedicht des britischen Romantikers Percy Bysshe Shelley entnommen und den Opener "Sweet Unrest" einem Tim B...

Apparat - The Devil's Walk



















Den Plattentitel einem Gedicht des britischen Romantikers Percy Bysshe Shelley entnommen und den Opener "Sweet Unrest" einem Tim Burton-Soundtrack nahezu auf den Leib geschneidert, so präsentiert sich die aktuellste Veröffentlichung von Sascha Ring, aka Apparat. Der deutsche Elektro-Musiker verabschiedet sich von IDM, Techno und Glitch (oder wie die Musikrichtungen, die in unserem Kosmos so gut wie keine Rolle spielen, auch immer heißen mögen), und versinkt in spärische Klangwelten, die an Maximilian Hecker, M83 oder Sigur Rós erinnern.
Dazu hat er nicht nur eine richtige Band mit echten Instrumenten zusammengestellt, die ihn auf der anstehenden Tournee begleiten werden, sondern auch noch Anja Plaschg (Soap&Skin) als Gastmusikerin und -sängerin ins Studio eingeladen ("Goodbye"). Das mag dem Einen zu kitschig und verträumt sein, der Andere erfreut sich über ein tolles Album, das auch gut als Zusammenarbeit von Graig Armstrong und Thom Yorke ("Ash Black Veil") hätte durchgehen können. Oder so, als ob Radiohead plötzlich wieder daran interessiert wären, melancholische Songs samt schöner Melodien zu schreiben, gelegentliches Elektro-Gefrickel ("Candil de la Calle") inklusive.



»The Devil's Walk« ist nach einem Gedicht des englischen Romantikers benannt und setzt die Segel, um die Küste des heimischen Electrofrickellands weit hinter sich zu lassen und Kurs auf Befreiung zu nehmen: von Beats, Dance-Diktat, Computerfixiertheit und all dem Kram.

Für dieses Abenteuer hat Ring mit Mute ein neues Label gefunden, und er hat eine neue vierköpfige Band gegründet, in der er, zumindest auf der Bühne, selbst einfach nur mehr Sänger und Gitarrist sein muss. Seine Thom-Yorke'schen Heulerfrequenzen setzt er, der erst vor ein paar Jährchen zum ersten Mal vor ein Mikrofon genötigt wurde, auf fast allen Stücken ein, als einzige Gesangsgästin lädt er Soap & Skin für ein Stück zum großen Gänsehautgipfel. Da schaudert's einen fast noch schöner als beim leisen Romantiker-Rezitieren.
(intro.de)




Apparat Band auf Tour:

31.10. Leipzig, Centraltheater
02.11. Frankfurt, Mousonturm
09.11. München, Kammerspiele
10.11. Stuttgart, Waagenhalle
11.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof
12.11. Dresden, Beatpol
18.12. Berlin, Hebbel am Ufer

8 Kommentare:

  1. Da hab ich mir nach den ersten Hörproben mehr erwartet. Es fehlen die richtig guten Songs.

    6

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  2. Langweiligen Feiern kann man nicht immer entgehen. Auf diesem Album wird hingegen unnötigerweise Langweile gefeiert. 5,5 Punkte

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  3. Annettes höchste per Email eingereichte Punktzahl geht an Apparat.

    Annette sagt: 10 Punkte

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  4. hat mich überrascht und hinterlässt nette 7 Punkte

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  5. 8,5 Punkte. Und mehr gab es auch nicht dieses Jahr von mir, stelle ich gerade fest.

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  6. Ich schließe mich den hohen Bewertungen an. Das beste Album des Jahres aus deutschen Landen.

    9 Punkte

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