Jeniferever bleiben sich auch auf ihrem dritten Album " Silesia " vordergründig treu. Die Songs mäandern gemächlich dahin, erreic...

Jeniferever - Silesia



















Jeniferever bleiben sich auch auf ihrem dritten Album "Silesia" vordergründig treu. Die Songs mäandern gemächlich dahin, erreichen dabei häufig eine Länge jenseits der 6-Minuten-Grenze, orientieren sich nicht an gängigen Strophe-Refrain-Strukturen und warten gelegentlich mit Gitarren-Eruptionen auf. Bestes Beispiel dafür ist "A Drink To Remember". Bis auf "Deception Pass" mit seinen polternden Drums und lautstarken Gitarren verharren die meisten Titel in einer melancholischen Grundstimmung.
Wie beim Vorgänger "Spring Tides" darf sowohl Freunden des Postrock als auch The Cure-Fans zu Jeniferever geraten werden.
Jedoch bekommt Sänger Kristofer Jönson auf "Silesia" wesentlich mehr Entfaltungsraum angeboten, den er auch sinnvoll nutzen kann. Mit dem für ihre Verhältnisse kurzen "The Beat Of Our Own Blood" (4:27) ist Jeniferever auch erstmals ein Song mit eingängigem, wiederkehrenden Refrain gelungen, der sogar das Siegel "Popsong" tragen darf.

"Silesia" ein sehr persönliches Werk geworden, welches melodische Pop-Wave-Indie-Songs beinhaltet. Die sanfte Stimme von Kristofer Jönson wird mit hallenden Post-Rock Klängen angereichert und klingt neben den bekannten Indie-Sounds schon stark nach einem Pop-Album mit elektronischen Einflüssen. Verzerrte Gitarren vergangener Tage kommen kaum noch vor, dafür haben elektronische Sounds und Effekte die Oberhand gewonnen. Atmosphärische Stücke werden hier in den Vordergrund gestellt und könnten den perfekten Soundtrack zu einem düsteren Film abliefern. Vergleiche zu Bands wie DEATH CAP FOR CUTIE oder SUNNY DAY REAL ESTATE in deren Anfangstagen sind durchaus vorhanden.

Leider ist der Gesang etwas zu leise produziert, was zwar gut zu den romantischen Songs passt, auf Dauer jedoch ziemlich eintönig ist. So wird zum Beispiel das Stück "A Drink To Remember" mit über sieben Minuten Laufzeit unnötig in die Länge gezogen, die Spannung lässt schnell nach und der Song klingt nach wenigen Minuten langweilig.
"Silesia" ist ein weiterer Schritt in Richtung eines ausgereiften Pop-Albums geworden, bei dem selbst die Fans der ersten Stunde genügend einfühlsame Stücke entdecken können. Potential besitzen die vier Schweden auf jeden Fall, wobei ein wenig mehr Abwechslung sicher nicht schlecht gewesen wäre.
(in-your-face.de)



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