Nachdem sich Elbow in den letzten Jahren als Kritikerlieblinge etablieren und zahlreiche Preise (Ivor Novello Award, Mercury Music Price, u...

Elbow - Build A Rocket Boys!



















Nachdem sich Elbow in den letzten Jahren als Kritikerlieblinge etablieren und zahlreiche Preise (Ivor Novello Award, Mercury Music Price, usw.) abräumen konnten, scheint nun auch der gemeine Plattenkäufer in England die Band für sich entdeckt zu haben. "Build A Rocket Boys!" stieg dort Raketen gleich direkt auf Platz 2 in den Charts.
Ein solcher Höhenflug wäre dem fünften Album von Elbow auch ihn Deutschland zu gönnen, denn er wäre verdient: Der 8minütige Opener "The Birds" zeigt allen, wie man einen Song langsam aufbaut indem man eine Soundschicht auf die andere stapelt, ohne dabei den Spannungsbogen zu verlieren. "Lippy Kids" liefert zu monotonen Pianoakkorden nicht nur die Titelzeile des Albums, sondern hätte aufgrund von Guy Garveys Gesangspart endlich den (noch zu erschaffenden) Peter Gabriel-Gedächtnispreis verdient. Und dann immer wieder (auf 6 der 11 Songs) dieser großartige Chorgesang (The Hallé Youth Choir)!
In einem eher verhaltenen Werk ragen aus einer durchgängig schlichten bis reduzierten Instrumentierung die erste Single "Neat Little Rows" und "High Ideals" aufgrund ihres pulsierenden Beats und der verzerrten Gitarren bzw. Streicherarrangements klanglich deutlich heraus.
Es könnte gut sein, dass wir das Cover von "Build A Rocket Boys!" am 31. Dezember 2011 in unserer Jahresabrechnung wiedersehen werden...

Nun ist das fünfte Album da, welches mit Spannung erwartet wurde. Grosse Hits à la Leaders Of The Free World fehlen, dafür überzeugen Elbow auf dem neusten Werk mit leisen Tönen. Jeder einzelne Track ist perfekt inszeniert. The Birds beispielsweise kommt wie ein feiner Marsch daher und das leise Lippy Kids braucht etwas Zeit, um sich vollends auszufalten, klingt dann aber grossartig. Dabei hätte man erwartet, dass Elbow ihr Erfolgsrezept kopieren und den bereits sehr dichten Sound der Vorgängeralben noch weiter zukleistern. Dabei reduzieren sich Elbow auf "Build A Rocket Boys!" auf das Minimum. "We tried to ignore the excitement of the big stages", sagen sie dann auch zum "neuen" Sound. High Ideals ist der einzige Song, welcher etwas lauter wird, ohne aber wirklich laut zu sein. Open Arms erinnert zu Beginn etwas an Mamma Mia von ABBA, hat nach den ersten Takten aber mehr zu bieten als der schwedische Heuler. Das Album endet mit Dear Friends, welches auch von Travis stammen könnte.
"Build A Rocket Boys!" wird bei jedem Hören grösser und macht immer mehr Spass. Das leise Album darf gerne auch etwas lauter gehört werden, erst dann entfaltet es seine magische Wirkung.
(students.de)





"Lippy Kids" (Live At Blueprint Studios) Video

10 Kommentare:

  1. bei Elbow-Alben schwanke ich immer zwischen voll daneben und genial. Dies ist wieder genial. 9,5 Punkte!

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  2. Die beiden Songs, die ich bis jetzt gehört haben, langweilen mich genauso wie das ganze letzte Album. Kann man bei sowas wach bleiben?

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  3. da ich Musik allgemein aber auch die von Elbow im Speziellen, nicht nur als oder im Radiowecker nutze, geht es mir nicht nur ums Wachbleiben beim Musikhören.

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  4. Man sollte Musik also nicht mit wachen Ohren hören? Und von "nur" hat niemand was geschrieben

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  5. Ruhiger als der Vorgänger, aber definitiv nicht schlechter.

    7,5 Punkte

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