Seit zehn Jahren gibt es das amerikanische Trio The Bad Plus. Während die ersten sechs Studioalben jeweils mit Coverversion angereichert bzw. verdaulich gemacht wurden, legt die Band mit “Never stop" nun ausschließlich Eigenkompositionen vor. Im Gegensatz zum Vorgängerwerk “For all I care” wurde auf Vocals verzichtet.
Bass, Drums und Piano in jazziger Stimmung vereint. Da bleibt nicht viel, an dem sich das ungewohnte Ohr orientieren kann. Die Improvisationen werden auf der Grundlage erkennbarer Strukturen ausgelebt. Den Pianomelodien kommen in dieser Beziehung große Bedeutung zu. Das Trio vereint Avantgarde-Jazz mit Blues- und Rock-/ Popanleihen und grenzt sich so vom anstrengenderen Free Jazz ab.
Wer meint, mit Jamie Cullum den Bereich “Jazz” bereits gänzlich abgedeckt zu haben, kann sich mit “Never stop” an der nächsten Stufe in dieser Richtung probieren.
Unglaublich fantastisch ist der Titelsong des Albums. Selten hat mich ein Instrumentalstück derart fesseln können.
Ab der Mitte des Albums wird es anspruchsvoller. Diese Lernkurve muss man mitmachen wollen. Aber es lohnt sich, finde ich. Jazz-Fan Volker wird damit natürlich wenig Probleme haben.
Auch “Pop & Hiss”, das Musikblog der L. A. Times hebt die “jazzigeren” Momente hervor:
But the album’s more spacious excursions such as “People Like You” and “Snowball” may offer the greatest treats, with Iverson and Anderson weaving around King’s feathered percussion for some of the trio’s warmest, most delicate moments yet. There may not be a familiar hook for rock fans to lean on, but odds are they won’t need one, either.
Ein wirklich brauchbares Musikvideo habe ich nicht finden können. Aber dieser Albumtrailer ist die ersten 90 Sekunden mit dem Titelsong unterlegt und daher gut:
´The Bad Plus besuchen auf ihrer Tour diese Städte:
- 30.09. Köln
- 02.10. Berlin
- 03.10. Hannover
- 10.10. Heidelberg
Das Kölner Konzert, zwei Teile, von 21 Uhr bis 21:30 im Foyer des Museum Ludwig im Rahmen der Roy-Lichtenstein-Ausstellung ausschließlich Coverversionen, von 22 bis 23:45 in der Philharmonie nur eigene Kompositionen, war großartig. Besonders die zweite Zugabe hat uns begeistert: Sollte sie jemand ins Netz stellen wollen, wäre das toll.
AntwortenLöschenAuch neben dem Titelsong gibt es noch einige Höhepunkte auf dem Album. 7,5 Punkte
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