Placebo können nur mit einem Schlagzeuger dienen. Doch dieser ist dafür nicht nur jung, blond und tätowiert, sondern auch neu in der Band. ...

Placebo - Battle For The Sun




Placebo können nur mit einem Schlagzeuger dienen. Doch dieser ist dafür nicht nur jung, blond und tätowiert, sondern auch neu in der Band. Steve Forrest heißt der neue Mann, den Brian Molko und Stefan Olsdal als Ersatz für Steve Hewitt engagiert haben, um Placebos musikalischem Output neue Impulse zu geben. Zudem wurde mit David Bottrill (Muse, Tool, Silverchair) für „Battle For The Sun“ ein Studio-Crack als Produzent verpflichtet und Alan Moulder (My Bloody Valentine, Smashing Pumpkins, Arctic Monkeys, Nine Inch Nails) besorgte den abschließenden Mix. Ist dies auf „Battle For The Sun“ zu hören? Nicht wirklich.

Erneut hören wir druckvollen Glamrock orientierten Indierock, wie er auch auf den bisherigen Placebo Alben anzutreffen ist, jedoch wurden Schwerpunkte leicht verlagert: auf klare Sounds, gelegentliche Elektro-Anleihen (nur noch beim Daft Punk-artigen Beginn von „Julien“) und ruhigere Songs ("Kings Of Medicine") wurde größtenteils verzichtet, dafür klingt der Sound nun deutlich bombastischer und erschallen zu den Streichern erstmals auch Bläser.
Mein persönliches Highlight ist der sich ständig bis zu einem orchestralen Finale steigernde Titelsong (auch „Julien“ und "Happy You're Gone" folgen diesem Rezept), der aber einige Hördurchläufe benötigte, um seine ganze Pracht zu entfalten. Singlekandidaten sind „Ashtray Heart“ und „Devil In The Details“.




„Battle For The Sun“ Video


Die Reaktionen der musikorientierten Presse sind nicht berauschend, beispielsweise sei auf Plattentests.de verwiesen oder der Musikexpree zitiert:

(...) Aber BATTLE FOR THE SUN verdient kaum mehr als ein paar Fleißbienchen.
Für die schneidenden Bläsersätze, ein paar ermunternde Handclaps und das zwischen ordentlichem Anzug und virtuosen Snarerahmen-Tapping oszillierende Schlagzeugspiel des jungen Steve Forrest. Fleißbienchen auch für den Produktionsaufwand und die imposanten Arrangements, hinter denen sich ein halber Spielmannszug, ein komplettes Orchester und mindestens zwei Rocktrios vermuten lassen. Und für die Vorabsingle „Battle For The Sun“, die auf ihrem langen Weg vom sperrigen Intro-Riff bis zum edelbitteren Orchesterfinale so einige Placebo-Qualitäten versammelt, möchte man sogar für fünfeinhalb Minuten alle Bedenken über Bord werfen. Doch sie kehren wieder mit zunehmender Laufzeit dieses Albums. Da ist eben doch zu viel Routine im Drama, vor allem aber: weitaus mehr Aufwand als Ergebnis. Bei allem Leid zu wenig Lied. Oder unterm Strich einfach: zu wenige Bienchen.
(musikexpress.de)





„For What It’s Worth“ Video


Bombastischer Sound führt Placebo natürlich auch in Deutschlands Arenen:

09.11.09 Stuttgart, Hans-Martin-Schleyer-Halle
10.11.09 Hamburg, Color Line Arena
21.11.09 Leipzig, Arena
22.11.09 Berlin, Arena
24.11.09 Mannheim, SAP Arena
26.11.09 München, Olympiahalle
04.12.09 Köln, Lanxess Arena

7 Kommentare:

  1. schön, dass placebo und indochine direkt hintereinander kommen, denn brian molko hat mit indochine mal dies hier aufgenommen:

    http://www.youtube.com/watch?v=a5PQ5Z69hEs

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  2. Gegen Placebo hilft nur eins:

    Boykott!

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  3. Unspannend und gefällig. Etwas über Radio-Niveau. 6 Punkte

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  4. Durchgehend überzeugendes Album, absolut überteuerte Konzerte, ebenso wie bei Muse. Zumindest das mit den Konzerten.

    8,5 Punkte

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