Gemischtes Doppel (IX)
Die eine Hälfte von Azure Ray, Maria Taylor, geht mit ihrem dritten Soloalbum an den Start. Der richtige Zeitpunkt zum Hören von „LadyLuck“ scheint gekommen, wenn man nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt und ein entspannendes, Bad nimmt - mit viel Schaum. Maria Taylor möchte dies noch etwas weiter gefasst wissen ("in a dark room, with a candle or two with headphones, maybe in the bath, but definitely horizontal."), aber gerade große, luftige Schaumberge versinnbildlichen schön, was uns die 33jährige Amerikanerin da serviert. Die beiden Singles „Time Laps Lifeline“ (eine der wenigen Uptempo-Songs mit schönen Streichern) und „Cartoons And Forever Plans“ (ein Country-lastiges Duett mit Michael Stipe von R.E.M.) ragen noch heraus, der Rest plätschert leider nur vor sich hin.
Maria Taylor verarbeitet wohl auf „LadyLuck“ auch ihre Trennung von Conor Oberst und genau wie bei ihrem Ex wirkt sich diese negativ auf die Qualität des musikalischen Outputs aus. Nur Die-Hard-Fans oder gestressten Vollbad-Freunden zu empfehlen, alle anderen sollten es mit ihren früheren Platten versuchen.
Maria Taylor verarbeitet wohl auf „LadyLuck“ auch ihre Trennung von Conor Oberst und genau wie bei ihrem Ex wirkt sich diese negativ auf die Qualität des musikalischen Outputs aus. Nur Die-Hard-Fans oder gestressten Vollbad-Freunden zu empfehlen, alle anderen sollten es mit ihren früheren Platten versuchen.
„Cartoons And Forever Plans“ Video
(...) Auch auf "LadyLuck" sind solche Stilcollagen. Zum Beispiel bei "It's Time", bei der Kate-Bush-artige Trommeln klöppeln und eine Wave-Gitarre klingelt. Auch "A Chance" hat entsprechende Elemente. Die weichen Backgrounds der federnde croove, die Oberdrehte WahWah-Gitarre zum Schluss - das hätte McLachlans Produzent Pierre Marchand genau so gemacht. Bei all dem klingt Taylor natürlich nie synthetisch. "LadyLuck" ist eine erdige, ockerfarbene Platte, aufgenommen mit LoFi-Gestus, akustischer Gitarre und analogen Signalen. Diese Spannung zwischen pop-Reminiszenz und Indie-Ästhetik bauen Taylor und LeMaster hier zu einem Markenzeichen aus. Dass die schönsten Lieder nun gerade nicht diesem Schema folgen, nun, das ist einfach so.
Das famose "Time Lapse Lifeline" ist der legitime Nachfolger von "Song Beneath The Song" und "A Good Start", ein wunderschön filigranes pop-Lied. wie es auch Aimee Mann schreiben würde. Und das mit einem tollen Gitarrenthema verzierte "Orchids" zeigt Maria Taylor, wie sie leibt und lebt. Zerbrechlich, schwelgerisch, romantisch verklärt. Und absolut herzerweichend. Wen wundert es da, dass am Ende, bei "Cartoons And Forever Plans", plötzlich auch noch Michael Stipe mitsingt.
(Rolling Stone)
„Time Laps Lifeline“ Video
Das Lied mit Stipe ist (natürlich) ganz toll, der Rest kommt nur gelegentlich über gediegen hinaus
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Gar nicht so langweilig wie befürchtet.
AntwortenLöschen6,5 Punkte