Auch bei Hjaltalín fällt zunächst die ungewöhnliche Instrumentierung auf: Neben Gitarre, Bass, und Schlagzeug finden sich auch Piano, Akkor...

Hjaltalín - Sleepdrunk Seasons





Auch bei Hjaltalín fällt zunächst die ungewöhnliche Instrumentierung auf: Neben Gitarre, Bass, und Schlagzeug finden sich auch Piano, Akkordeon, Klarinette, Cello, Violine und Fagott in den virtuosen Songs der Isländer. Wie sie das als normale Band bewerkstelligen? Ganz einfach, denn bei Hjaltalín handelt es sich mit seinen 9 Bandmitgliedern eher um ein kleines Orchester als eine gewöhnliche Popband.
Der Sänger Högni versucht sich bestenfalls in diesem Job, wird dabei von einer weiblichen Protagonistin (Siggi) unterstützt und bleibt im Scheitern immer charmant. Die Songs bedienen sich ebenso wie die von Rökkurró beim Folk, ziehen aber gelegentlich das Tempo an, um es dann aber auch wieder abrupt zu brechen. „Goodbye July / Margt að ugga“ könnte nur schöner sein, wenn The Magic Numers es covern würden und andere Titel würde man gerne im Repertoire von Antony & The Johnsons sehen.
Sucht man vergleichbare isländische Bands, so muss man Benni Hemm Hemm (der das Debütalbum auch mit produzierte), Seabear oder Mugison in seinen ruhigeren Momenten nennen.


Nichts wirkt überladen oder gar erschlagend. Gutgelaunt und detailreich ergibt sich dieses Debütalbum von selbst und reicht die Hände in besonnener Gutmütigkeit. Eine Einladung, die abzuschlagen ein Verbrechen wäre.
Übersichtlich sind die sehr eingängigen Melodien und die Songs in ihrer Struktur, so dass sich Hogni Egilsson bemühen muss, mit seinem eher schlichten Gesang nicht allzu viel Schaden anzurichten. Das gelingt ihm mit dem Charme des Unperfekten, aber das ist auch gar nicht wichtig: Denn es klingt hier viel bedeutsamer nach Familie und Vertrautheit, nach Sommernächten, nach Euphorie und melancholischem Schmelz. Die Gewissheit ist da, dass perfekte Momente nicht unendlich überdauern. Und irgendwie liegt darin ja auch der Kern aller Romantik.
(auftouren.de)



Eike schreibt hier über Hjaltalín und Christoph berichtet von einem Kölner Konzert.

Auf der Haldern-Pop Tour kann man sich selbst ein Bild machen:

13.04.09 Hamburg, Molotov
14.04.09 Leipzig, Centraltheater
15.04.09 Berlin, Prater
17.04.09 Erlangen, E-Werk
18.04.09 Heidelberg, Karlstorbahnhof
19.04.09 Haldern, Jugendheim





„Traffic Music“ Video; MP3






Hjaltalín covern Paul Oscars „þú komst við hjartað í mér“

4 Kommentare:

  1. Nicht typisch isländisch, an das Fagott muss man sich gewöhnen, aber ein Besuch im Spiegelzelt ist es mir wert:

    6 Punkte

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  2. ich lese gerade diesen romantischen text da oben. wunderschön geschrieben.

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