Angelika Express passierte lange ohne mich. Erst die kostenlose Veröffentlichung der Songs des neuen Albums bis August 2008 machte mich neugierig. Richtig spannend fand ich die Idee, interessierte Menschen zu “Anteilseignern” zu machen und so die Produktion und Veröffentlichung der CD zu finanzieren. Das nenne ich mal tatsächlich “Indie”. Die “Aktionäre” werden gut informiert und irgendwie entwickelt sich diese Aktion zu einer interessanten Lehrstunde zum Thema “Musikbusiness”. Weitere Informationen zu der “Aktie” finden sich hier.
Nun steht das Album “Goldener Trash” tatsächlich bald im Laden und Angelika Express findet sich im Mittelpunkt des Medieninteresses. Die nächste Band mit dieser oder einer ähnlichen Idee wird in Deutschland wohl weniger Resonanz erfahren. Den Umgang mit den Medien beherrscht Angelika Express (eigentlich ist es aktuell Robert Drakogiannakis mit Live-Musikern, die sich aber auf der Bühne gut machen) virtuos. Den Umgang mit den Musikinstrumenten würde ich nicht als “virtuos” bezeichnen. Aber obwohl die meisten Songs erfreulich roh aufgenommen wurden, ist das wohl kaum Punk-Musik. Pop und Rock aber auch nicht. Leider muss man diese Musik wohl “Deutschrock” nennen. Trashiger als Wir sind Helden und manchmal nahe an den Ärzten zielt “Goldener Trash” durchaus auf ein breites Publikum ohne den üblichen Peinlichkeiten und Plattitüden zu verfallen. Obwohl mich Texte selten ansprechen, bietet Angelika Express diverse Themen und viele Fragmente, die den Weg in mein Bewusstsein finden. Das muss kein Qualitätsmerkmal sein, aber vielen Künstlern gelingt das nicht.
Das Selbstverständnis der Gruppe zeigt dieses Zitat aus dem Jahr 2002: “Wir haben Diskoterror und lärmendes Massaker mit dem Zuckerguss des ewigen Popsongs überzogen.” In Form von “Goldener Trash” wird daraus ein launiges Album mit kleineren Ausfällen, die aber nicht weiter stören. Und im Endeffekt geht es doch nur um das eine: Tanzen und Spaß haben. Und da ist “Goldener Trash” in der Mitte der Tanzfläche zu finden.
“Was wollt ihr alle” ist der Hit des Albums:
Hoffentlich bin ich damit Dirk nicht in die "7er"-Parade gefahren...
AntwortenLöschenIdlewild haben sich bei ihrem neuen Album auch dieser Idee bedient.
AntwortenLöschenBist du denn hier Aktionär geworden?
Ja. Und mit der "Öffentlichkeitsarbeit" des Managements bin ich sehr zufrieden. ;-)
AntwortenLöschenMal gespannt, wann die Abrechnung kommt. Meine lautet: 7 Punkte
AntwortenLöschen6,5
AntwortenLöschen7
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