7 Tage – 7 Platten (VI)
Da unser „Popbeauftragter für die deutsche Sprache“ derzeit bestenfalls Dienst nach Vorschrift macht, muss ich mich wohl oder übel einmal in dieses Gebiet begeben.
Tobia Siebert. Vielleicht erst einmal etwas über den Sänger und Gitarristen der Band, denn der leistet sich mit Delbo eine weitere, Noisepop-orientierte Band und ist zudem bereits als Produzent von Phillip Boa, Kettcar, Virginia Jetzt!, Samba u.v.a. in Erscheinung getreten.
Zusammen mit Patrick Vollberg (Gitarre), Daniel Moheit (Bass, Elektronik), Filip Pampuch (Schlagzeug, Elektronik) und Christian Schöfer (Gitarre, Elektronik) bildet er seit 2002 die Formation Klez.E, von der bereits zwei Alben mit „elektronisch arrangierter deutschsprachigen Gitarrenrockmelodien“ erschienen sind: „Leben daneben“ (2004) und „Flimmern“ (2006).
Nun folgt „Vom Feuer der Gaben“, das es als limitiertes Hardcover-Buch (leinenbezogen und geprägt) gibt, und wird mit Lob nur so überschüttet:
Da unser „Popbeauftragter für die deutsche Sprache“ derzeit bestenfalls Dienst nach Vorschrift macht, muss ich mich wohl oder übel einmal in dieses Gebiet begeben.
Tobia Siebert. Vielleicht erst einmal etwas über den Sänger und Gitarristen der Band, denn der leistet sich mit Delbo eine weitere, Noisepop-orientierte Band und ist zudem bereits als Produzent von Phillip Boa, Kettcar, Virginia Jetzt!, Samba u.v.a. in Erscheinung getreten.
Zusammen mit Patrick Vollberg (Gitarre), Daniel Moheit (Bass, Elektronik), Filip Pampuch (Schlagzeug, Elektronik) und Christian Schöfer (Gitarre, Elektronik) bildet er seit 2002 die Formation Klez.E, von der bereits zwei Alben mit „elektronisch arrangierter deutschsprachigen Gitarrenrockmelodien“ erschienen sind: „Leben daneben“ (2004) und „Flimmern“ (2006).
Nun folgt „Vom Feuer der Gaben“, das es als limitiertes Hardcover-Buch (leinenbezogen und geprägt) gibt, und wird mit Lob nur so überschüttet:
Vergleiche mit Radiohead haben Klez.E schon oft eingefahren. Mit ihrem dritten Album werden die Berliner Grenzgänger zwischen Indiegitarren und Elektronik dieser Adelung vollends gerecht. "Vom Feuer der Gaben" ist ein größenwahnsinniges Meisterwerk, das trotz und wegen aller Experimentierfreude zwölf unglaublich eingängige Popsongs abwirft: Ein Blas- und Streichorchester treibt das apokalyptische Titelstück voran, "Im Raum mit Toten" prägt ein Harmonium, während das Schlagzeug von einem Geräuschteppich ersetzt wird; "Am Grund der tiefgrünen See" verneigt sich vor einem fast vergessenen Cure-Klassiker, und warum ihnen die Chöre bei "Madonna" nicht kitschig geraten sind, weiß vermutlich nur die heilige Jungfrau. Doch ihre größte Leistung besteht darin, dass sie all die musikalische Erhabenheit mit der deutschen Sprache zusammenbringen. Die gleichzeitig gewaltige und zerbrechliche Bildersprache von Sänger Tobias Siebert war noch nie so direkt; sie chiffriert aber immer dann, wenn zu viel Konkretion den Song demontiert hätte. Und weil auch die Verpackung stimmt - zwölf Künstler haben sich fürs Booklet von je einem Song zu seinem Kunstwerk inspirieren lassen -, bleibt nur noch zu diskutieren, ob denn nun Tocotronic oder Klez.E das wichtigste deutsche Album dieser Dekade veröffentlicht haben. Wir werden es wissen; 2010.
(kulturnews.de)
Sind die Vergleiche mit Radiohead, The Notwist und Polarkreis 18 berechtigt? Ist „Vom Feuer der Gaben“ ein bombastisches Meisterwerk oder ein aufgeblasenes Nichts? Bitte urteilt selbst!
„Wie ziehen die Zeit“ Video
Volker, wie sind denn nun die neuen Alben von Clickclickdecker, Montag und den beim Bundesvision Song Contest abgeschmierten Fotos (wird noch einmal neu aufgelegt) und Pascal Finkenauer?
Klez.E live:
25.02.09 Potsdam, Radiokonzert bei Radio Fritz
26.02.09 Dresden, Scheune
27.02.09 Nürnberg, MUZ
01.03.09 Wien, B 72
02.03.09 Regensburg, Heimat
03.03.09 Reutlingen, franz.K
04.03.09 Konstanz, Kulturladen
06.03.09 Halle, Objekt 5
07.03.09 Leipzig, UT Connewitz
09.03.09 Hamburg, Knust
10.03.09 Berlin, Lido
11.03.09 Münster, Amp
12.03.09 Köln, Kulturbunker
14.03.09 München, Orangehouse
Sollte es auch dieses Jahr wieder einen Plattenclub geben, würde sich der "Dienst nach Vorschrift-Macher" wünschen, dass auch die Dub Versionen von Franz Ferdinand und die Sinatra songs von anna Ternheim Berücksichtigung fänden...
AntwortenLöschenAch ja, nach 2 Alben, die ich gar nicht mochte, ist Klez.E tatsächlich mit der Hinwendung zum Pop ein kleiner Coup gelungen
8 Punkte
Ja, gutes Stichwort. Gibt es den Plattenclub noch, Dirk?
AntwortenLöschenIch glaube nicht, dass der Plattenclub eine Neuauflage erleben wird, denn dafür war er gleichzeitig zu arbeitsintensiv und frustrierend: Was als gegenseitiger Musikaustausch über diese Plattform geplant war, stellte sich dann als sehr einseitige Aktion dar (Ausnahme: Ingo) und funktionierte nur zäh (und nach monatelangem Nachfragen) oder gar nicht.
AntwortenLöschenDas hatte ich mir dann doch etwas anders vorgestellt...
Kann ich nachvollziehen.
AntwortenLöschenLeider fehlt mir immer noch und wahrscheinlich auf Dauer die Zeit, da intensiver einzusteigen. Als alleinlebender Single hat man die eher. Glaub nicht, dass mir das nicht manchmal auch abgeht...
P.S. Ich habe aber dennoch versucht möglichst viel zu bewerten, da ich in meinen Bereitschaftsdiensten dann immer einen Schub der Vorstellungen gehört habe. Das wird ja dann dieses Jahr leider nix. Schade!
Erschwerend kommt hinzu, dass ich kaum noch CDs kaufe sondern zum Großteil nur noch Vinyl. Dann wird ein solches Unterfangen doppelt schwer.
AntwortenLöschenNach den ersten beiden Titeln hätte ich Volkers Begeisterung noch teilen können, aber danach werden leider alle wieder erkennbaren Melodien von einer einzigen Sound-Welle fortgespült.
AntwortenLöschen5 Punkte
Ich teile Volkers Begeisterung: 8 Punkte.
AntwortenLöschenIch nicht. Trotzdem 6,5 Punkte
AntwortenLöschen9
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