Vor zehn Jahren veröffentlichten der Isländer Ólafur Arnalds und der Färinger Janus Rasmussen als Kiasmos ihr selbstbetiteltes Debütalbum über das Label Erased Tapes. Das Duo, das erstmals 2009 zusammen arbeitete, brachte davor und danach noch einige EPs heraus, zu einem zweiten Album sollte es aber nicht kommen.
Bis jetzt, denn nach 7 Jahren Stille gibt es nun „II“ zu hören, mit dem Kiasmos auch die Welt bereisen werden. Arnalds und Rasmussen fanden aufgrund der Pandemie wieder zusammen und widmen sich gemeinsam weniger ihren eigentlichen Metiers (Elektropopmusik bzw. Klaviermusik mit Streicherklängen an der Grenze zu Zeitgenössischer Klassik) sondern wollen dafür sorgen, das sich die Menschen zu ihren zwischen Electronica und Elektro pulsierenden Instrumentalstücken auf den Tanzflächen tummeln und zwischendurch zu Ambient-Klängen ein wenig durchpusten können. So ganz ohne Klavier und Streicher geht es bei Ólafur Arnalds dann aber doch nicht.
„II“ ist als CD und Doppel-LP (black bio Vinyl, clear Vinyl, translucent orange Vinyl) erhältlich.
Kiasmos in Deutschland:
20.09.24 Köln, Stadthalle
21.09.24 Hamburg, Reeperbahn Festival
26.09.24 Berlin, Columbiahalle
Es pluckert eher als dass es pumpt, die Bässe agieren viel lieber unter der Oberfläche. Man legt die Prioritäten gänzlich auf das Wohlbefinden aller Beteiligten, weshalb “II” schon eher in Richtung Trip geht und einer Seelenmassage gleichkommt. Das Album besitzt dann auch so ungefähr das Hypnotische eines Pantha de Prince.
Auch wenn es aufgrund der klanglichen Homogenität des Albums schwerfällt, einzelne Tracks hervorzuheben, verdienen einige dennoch eine ausführliche Beschreibung: Zunächst ist da "Burst" zu nennen, das mühelos den Spagat zwischen Tanzfläche und Traumreise hinbekommt. Ebenfalls grandios gerät "Bound", das klar in zwei Hälften geteilt ist: Zunächst dominiert ein schneidender Synth-Bass das Geschehen, während sich aus dem Hintergrund langsam die Streicher nach vorne tasten. Was dann passiert, ist schlicht spektakulär: Die Musik verstummt für einen Augenblick, ehe ein mächtiger Drop den zweiten Part einleitet. Der Bass grummelt zwei Etagen tiefer, die Geigen kratzen im Obergeschoss an den Wolken.
7,5 Punkte
AntwortenLöschenPluckert so vor sich hin... 6 Punkte
AntwortenLöschen6,5 Punkte
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