Die erste Vorladung (IV) Personalien: 2006 wurde die Band Moon Taxi in Birmingham, Alabama gegründet, mittlerweile resistiert das Quintett ...

Moon Taxi - Silver Dream


Die erste Vorladung (IV)

Personalien:
2006 wurde die Band Moon Taxi in Birmingham, Alabama gegründet, mittlerweile resistiert das Quintett in Nashville, Tennessee. Zur Band gehören Trevor Terndrup (Gesang, Gitarre), Tommy Putnam (Bass), Spencer Thomson (Gitarre, Programming), Tyler Ritter (Schlagzeug) und Wes Bailey (Keyboards).
 
Tathergang:
Zunächst veröffentlichten Moon Taxi ihre Musik über ihr eigenes Label 12th South Records. Dank des Vertriebs über BMG konnten seit 2013 gleich drei Alben („Mountains Beaches Cities“ (2013), „Daybreaker“ (2015) und „Let The Record Play“ (2018)) erste Charterfolge gefeiert werden. Mit der Single „Two High“ gab es 2017 sogar einen kleinen internationalen Single-Hit. Auftritte bei großen Festivals (Coachella oder Bonnaroo) und im TV („Jimmy Kimmel Live“, „Late Night with Seth Meyers“ usw.) waren die Folge. So darf es für Moon Taxi in den Augen der Bandmitglieder gern weitergehen…

Plädoyer:
…und dafür nehmen sie auch gern in Kauf, die Ohren der Hörer mit seichten Folk-Pop-Klängen zu malträtieren. Wer dachte, dass eine Band aus Nashville nach Country klingen muss, wer den Genre-Zuordnungen (Indie Rock, Alternative Rock, Jam Rock) in ihrem Wikipedia Eintrag oder den Verweisen im Promo-Text (Black Keys oder Kings of Leon) Glauben geschenkt hat, der hat sich geirrt. Wer Gefallen an der letzten Veröffentlichung der Mighty Oakes gefunden hat, wer das Radio einschaltet, um weichgespült bedudelt zu werden, der wird an „Silver Dream“ seine helle Freude haben.

Zeugen:

Mit Rock, sei es im klassischen, modernen, alternativen oder sonstigen Sinne, hat das siebente Album des Quintetts nämlich in etwa so viel zu tun wie Motörhead mit Dancehall-Reggae. Live auf der Bühne mag das anders aussehen und klingen, doch der SILVER DREAM verbreitet in erster Linie erstaunlich harmlosen Wohlfühl-Pop, der mit Stücken wie „Palm Of Your Hand“ und „Hometown Heroes“ um Radio-Airplay buhlt. Wesentlich origineller wird’s leider nicht, auch wenn das recht brauchbare Amy-Winehouse-Mimikry „One Step Away“ den klanglichen Rahmen zumindest ein wenig erweitert.
Damit hier keine Missverständnisse auftauchen: Natürlich darf Musik auch leichtgewichtig sein oder mit mutmaßlich kalkulierter Eingängigkeit operieren, solange die immanente Belanglosigkeit als unterhaltsam empfunden wird. Egal, unter welchem Etikett. So betrachtet, kann man – trotz aller Vorhersehbarkeiten – auch auf SILVER DREAM einen halbwegs versöhnlichen Blick werfen, denn im Radio lief schon Schlimmeres. Die Frage ist nur: Will man das?

Indizien und Beweismittel:






 


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


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