In vielerlei Hinsicht führen Kai und Thorsten Wingenfelder als Wingenfelder Fury In The Slaughterhouse-Traditionen fort. Fury-Stimme und -...

Wingenfelder - Sendeschlusstestbild


 

In vielerlei Hinsicht führen Kai und Thorsten Wingenfelder als Wingenfelder Fury In The Slaughterhouse-Traditionen fort. Fury-Stimme und -Gitarre sind auch auf diesem fünften Album des Wingenfelder-Doppels prägend. Inzwischen habe ich mich auch schon fast an den Gesang in der Muttersprache gewöhnt. Irgendwie passt es zu dem "altern in Würde"-Prozess der beiden Herren. Bereits unter dem Fury-Label wurde der Bereich zwischen Indie, Pop, Rock und ein paar modernen Ideen weitgehend ausgelotet. Daher bringt "Sendeschlusstestbild" kaum einen Song, der in englischer Sprache nicht auch vor dem vorläufigen Fury-Abschied im Jahr 2008 hätte erscheinen können.

Eine weitere Tradition ist das Wechselbad der Gefühle, denen mich Fury und nun seit zehn Jahren Wingenfelder aussetzten. Da gab es immer wieder starke Songs und auch viele Enttäuschungen. Auf dem "A summer's tale"-Festival im Jahr 2019 sammelten die Wingenfelders vor allem wegen des starken Songs "Bis nach Berlin" vom vierten Album "Sieben Himmel hoch" mächtig Punkte bei mir. Für mindestens einen wirklich guten Titel sind die beiden immer gut.

Auf "Sendeschlusstestbild" fällt diese Ehre dem Titelsong zu. Mit politischer Aussage und musikalisch ansprechend bietet das Album damit einen tollen Auftakt. Nicht überraschend aber leider wird dieses Niveau nicht gehalten. Einige gefällige aber auch beiläufige Titel sorgen für ein insgesamt mittelprächtiges Bild. "Rette mich wer kann" und "Ein kurzes Hallo" laufen in meiner Gunst auf der Haben-Seite. Für Titel wie "Bis mein Bauch glüht" kann ich mich allerdings nicht erwärmen. Nach zehn Jahren ist "Sendeschlusstestbild" somit ein der Karriere der Band entsprechender Meilenstein... leider etwas durchwachsen.

Im Rückblick auf die zehn Jahre wurde dem Album noch eine CD mit Live-Aufnahmen von Songs der früheren Alben spendiert.

Das Video zu "Starwars":


Und das zum Titelsong:

Der Vinylist meint:

So entstanden sehr abwechslungsreiche, ruhigere und laute Stücke, gelassenes Singersongwriting und Stadion Rock-angehauchte Midtempo-Nummern, berührende Momente, treibende 80ies-Gitarren, hervorragende mitsing- und tanzbare Melodien. Allen gemein sind das feinfühlige Arrangement sowie die große Lust auf Details und aufs Leben.

1 Kommentar:

  1. Profitieren noch vom sympathischen Auftritt beim A Summer's Tale Festival. 7 Punkte
    Und Fury In The Slaughterhouse kommen dann nächstes Jahr an die Reihe...

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