Seit 1.810 Wochen starten Fran Healy und ich traditionell in die Woche, indem wir „Manic Monday“ von The Bangles auflegen. Die Single kniste...

Travis - 10 Songs


Seit 1.810 Wochen starten Fran Healy und ich traditionell in die Woche, indem wir „Manic Monday“ von The Bangles auflegen. Die Single knistert mittlerweile ein wenig, was aber nicht so schlimm ist. Geknistert hat es wohl auch irgendwie zwischen Fran und Susanna Hoffs (oder ihrer Stimme), denn die ehemalige Sängerin der Bangles ist auf „The Only Thing“ vom neuen und neunten Album von Travis zu hören. Leider hat sich Healy, der erstmals seit „12 Memories“ (2003) wieder alle Lieder des Albums im Alleingang komponierte, nur eine mittelprächtige, etwas kitschige Ballade mit Streichern und Steel Guitar für das gemeinsame Duett ausgesucht. 

Das Genre „gefühlvoller Softrock“ (oftmals ergänzt um „mit eingängigen Melodien“) wird auf „10 Songs“ recht häufig bedient, so dass die Freude besonders groß ausfällt, wenn es etwas rockiger und flotter zugeht wie auf „Valentine“ oder der tollen erste Single „A Ghost“.

„You are the record in the record shop nobody wants to buy“, singt Susanna Hoffs zwar, aber damit kann „10 Songs“ natürlich nicht gemeint sein. Hinsichtlich der unterschiedlichen Auflagen dürften sich auch alle Fan-Wünsche erfüllen: CD, Kassette und LP gibt es sowieso, dazu in diversen Bundles das Album als farbige Doppel-LP oder mit 10-Inch Vinyl von “Valentine“ oder Demo-Versionen des kompletten Albums oder…  




 


Die Gitarren säuseln, ein Klavier klimpert freundlich und die Melodien sind dermaßen eingängig, dass man sich kaum wundert, wenn der mittlerweile in Los Angeles lebende – und zauselbartlose! – Fran Healy ein Duett mit Susanna Hoffs von den Bangles mit der Zeile „La la la la listen to me“ einleitet. Ansonsten singt Healy von Tagträumen und Schmetterlingen, während die Harmoniegesänge schweben und der Bass liebevoll die Bauchdecke massiert.
Vor allem aber singt er natürlich von der Liebe, mitunter in so schlichten wie schönen Schüttelreimen: „My love is black and blue, my love is next to you. My love is true.“ So vergeht Song auf Song, mancher gibt sich auch etwas ruppiger wie „Valentine“, aber alle sind wie Milchschokolade: Vielleicht ein wenig zu süß, aber verlässlich schmackhaft.




 


Es ist ein schönes Gefühl, dass diese Band, die einen seit mehr als zwei Jahrzehnten begleitet, sich ihre eigene, ganz besondere Dynamik bewahrt hat, und es schafft, diese noch immer auf Platte zu bannen. Man muss aber kein Travis-Fan sein und die Bandgeschichte studiert haben, um "10 songs" zu mögen. Es könnte genauso gut ein Debüt sein und wäre immer noch eine tolle Platte. Welche Gruppe kann das schon von ihrem neunten Studioalbum behaupten?


6 Kommentare:

  1. In der Form habe ich sie vermisst. 7,5 Punkte

    AntwortenLöschen
  2. 'A ghost' finde ich herausragend, ansonsten bin ich nicht so überzeugt wie von einigen Vorgängern. 6,5

    AntwortenLöschen
  3. Verkläre ich die ersten drei alben, oder warum packt mich auch das hier wieder nur so lala. Oder wie Fran singen würde lalalalalalala

    7

    AntwortenLöschen
  4. "10 Songs" bekommt keine 10 Punkte von mir. Aber immerhin 8 Punkte.

    AntwortenLöschen