Vielleicht sollten die Erwartungen doch nicht allzu hoch gesteckt werden. Animotion haben seit 27 Jahren kein Albu...

Animotion - Raise Your Expectations























Vielleicht sollten die Erwartungen doch nicht allzu hoch gesteckt werden. Animotion haben seit 27 Jahren kein Album veröffentlicht und ihr größter Hit „Obsession“ ist sogar noch etwas älter. Ausschließlich in Deutschland verbindet man mit der Band noch stärker den Song „I Engineer“, der Platz 2 der Charts erreichte, aber zum Beispiel in den USA auf Rang 76 strandete und im Vereinigten Königreich komplett die Charts verfehlte. Das dazugehörige Album „Strange Behavior“ steht auch bei mir im Plattenschrank, wurde aber ewig nicht aufgelegt. In nur wenigen Haushalten dürfte „Animotion (Room To Move)“ stehen, die letzte Veröffentlichung der Band (1989), nachdem im Jahr zuvor die beiden Sänger Astrid Plane und Bill Wadhams ausgestiegen waren.
Erst 2001 fanden sich einige ehemalige Bandmitglieder für Reunion-Konzerte wieder zusammen und nun gibt mit „Raise Your Expectations“ ein Comeback-Album.

Beim Opener „The Last Time“ würde man die 80er Jahre-Sounds sonst deutlich herausstellen, aber bei einer Band aus diesem Jahrzehnt? Aber während man noch überlegt, ob die Gitarren früher auch schon so deutlich zu hören waren, beginnt „Not Your Lover“, das zunächst eher an Nine Inch Nails denken lässt, bevor es im Refrain, in dem Astrid Plane zum ersten Mal mitsingen darf, dann ziemlich nach Garbage klingt. Das folgende „They Can’t Touch You“ würde gut ins Jahr 1984 passen und könnte prima zwischen Giorgio Moroders „Together in Electric Dreams“ (mit Philip Oakey) und „Reach Out“ (Paul Engemann) im Radio laufen. „Bad Review“ hat zwei (!) schreckliches Gitarrensoli, klingt wie Starship trifft Billy Idol und bekommt die Krone aufgesetzt durch den eingesprochenen Text „Los Angeles has produced worse things than Animotion…“, der dann u.a. „The Hillside Stranglers“ aufzählt. Was für Steilvorlagen für eine wirklich schlechte Besprechung!

Die erste Albumhälfte wird mit „Everything“ beschlossen, einer ruhigen Ballade, die ziemlich nach Duran Durans „Ordinary World“ klingt. Im weiteren Verlauf übernimmt Astrid Plane mehr und mehr Gesangsanteile von Bill Wadhams und versucht sich die Band auch in moderneren, cluborientierten Sounds („ Raise Your Expectations “, „You Love It“), was sich nicht als die beste Entscheidung herausstellt. Aber immer noch besser als die, ihre 1985er Single „Let Him Go“ in einer Euro-Dance-Version ans Ende zu setzen.

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