So langsam neigt sich das Jahr dem Ende entgegen, da gilt es noch schnell zwei Platten aus dem Hause Tapete Records vorzustellen bzw. nachzutragen...
Die dänische Band Men Among Animals, bestehend aus Lasse Nielsen (Gesang, E-Gitarre, Akustikgitarre), Rune Borre-Jensen (Schlagzeug, Percussion) und Janus Elsig (Gesang, Keyboard, Saxophon, Theremin, Sampler), ist auf seinem dritten Album nur schwer zu definieren: „The Place You Counted On“ eröffnet mit einem düsteren Joy Division-Touch, „Kathy“ erinnert an die Retro-Rocker von Alamo Race Track, „Failures, Flaws, Regret And Remorse That Follow Tradidtional Political Opportunism“ ist der The Flaming Lips-Entwurf des Trios, „They Build A Colony“ eine akustische Lagerfeuer-Ballade und „Common In A Special Way“ lässt in den ersten anderthalb Minuten, bevor der Gesang einsetzt, zunächst an Interpol denken, doch dann vernimmt man nicht den Bariton von Paul Banks, sondern Nielsens Stimme, die eher an einen schräg singenden Jason Lytle (Grandaddy) denken lässt. Damit wären wir erst am Ende der ersten Plattenseite angelangt und über pastoralen Chorgesängen, Synthie- und Stimmverzerrer-Experimenten wurde noch gar nicht gesprochen!
„Buried Handsome“ ist nach „Bad Times, All Gone“ (2207) und „Run Ego“ (2010) das dritte Album von Men Among Animals und bereits vor einigen Wochen über Tapete erschienen.
Nur wohlklingend und lieblich ist aber nicht, hie und da finden sich New Wave-Reminiszenzen, verzerrte Elektro-Kracher („Neighborhood“) und experimentelle Eskapaden. Kein Lied gleicht auf „Buried Handsome“ dem anderen, für Überraschungen sind Men Among Animals immer gut: wenn sich ein Saxophon-Solo abrupt in Heartbeat-Getrommel verwandelt etwa oder wenn zwischen zwei Zupfern an der Folk-Gitarre plötzlich Amselgezwitscher ertönt, das das Trio beim Recorden in der lauschigen dänischen Provinz unabsichtlich mitgeschnitten hatte („When You Smile“).
Auch inhaltlich spielt das dritte Album der Dänen alle Stücke: Vom cheesigen Liebeslied („Kathy“) bis zum gesellschaftskritischen Song ist nicht nur mit dem Anwärter auf einen Platz auf diversen Songtitel-in-Überlänge-Listen („Failures, Flaws, Regrets And Remorse That Follow From Traditional Political Opportunism“) alles dabei. Selten klangen 40 Minuten abwechslungsreicher.
(the gap)
Every bit as superb as its title, “Failures, Flaws, Regret and Remorse That Follow From Traditional Political Opportunism” blends The Flaming Lips with Secret Machines.
For its part, “They Build a Colony” brings to mind Elliott Smith and The Shins in strummy, ‘pared-back’ mode, whereas the vast-sounding “The Rise That Gave Us Away” stuns with its ‘tribal Beach Boys’ sunrise of a harmonic piley-on.
Lots of reference points springing to mind, then, and all of them stellar.
Buried Handsome then shifts quite suddenly into oddball yet oddly downcast electro on “Old Mr. Carson” and “Neighborhood”, reverting to type in time to show off the staggering, sunbeam-spewing benevolent monster that is “When You Smile”.
Experimental pop music is alive and well and has family in Denmark.
(rocksucker)
7 Punkte
AntwortenLöschenEtwas stringenter wäre wünschenswert gewesen...
AntwortenLöschen6,5 Punkte